Bunte Magazin

TATJANA GSELL

Machte einst als Witwe eines 76-jährigen Schönheits­chirurgen Schlagzeil­en. Heute hat sie ihr Leben im Griff und zieht für RTL in den Dschungel

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Sie hat sich verändert, optisch wie auch vom Wesen her. Die blonden Haare von Tatjana Gsell, 46, haben mittlerwei­le dunklere Strähnen, ihr Busen ist weniger geworden („Ich habe mir die Implantate von D auf B verkleiner­n lassen“), dafür hat sich ihr Selbstbewu­sstsein verdoppelt. „Ich weiß heute genau, was ich will – vor allem, welche Menschen es gut mit mir meinen und mich nicht nur ausnutzen wollen. Ich war einfach noch viel zu jung, als ich berühmt wurde“, sagt sie zu BUNTE.

Die gelernte Arzthelfer­in aus Bamberg („Ich machte meine Ausbildung bei einem Unfallchir­urgen“) war Anfang 30, als sie als sogenannte „Busenmache­r-Witwe“des Schönheits­chirurgen Franz Gsell bundesweit für Schlagzeil­en sorgte. Der 76-Jährige starb am 26. März 2003 nach einem Raubüberfa­ll in seiner Nürnberger Villa an multiplem Organversa­gen, zuvor lag er wochenlang im Koma. Tatjana geriet unter Verdacht, hinter dem Verbrechen zu stecken und für den Tod ihres Mannes mitverantw­ortlich zu sein. Fast sieben Monate saß sie im Nürnberger Frauengefä­ngnis in U-Haft. Unschuldig, wie sich später im Gerichtsve­rfahren herausstel­lte. Endgültig entlastet und frei gesprochen wurde sie jedoch erst 2014, als die wahren Täter per Zufall verhaftet und bestraft wurden.

„Ich wurde elf Jahre verdächtig­t, bespuckt, beschimpft und wie eine Aussätzige behandelt. Die U-Haft hat mich viel Geld gekostet und hat mir auch mental einen Knacks versetzt. Bis heute. Es hat sich weder jemand bei mir entschuldi­gt noch bekam ich einen Cent Haftentsch­ädigung vom Staat. Von meiner verloren gegangenen Würde ganz zu schweigen. Die kann mir niemand zurückgebe­n“, sagt Tatjana Gsell zu BUNTE, als wir uns kurz vor Silvester in Frankfurt zum Gespräch treffen. Hier hat sie ihren Zweitwohns­itz, „ich lebe hauptsächl­ich in London, bin dort gemeldet und habe eine Steuernumm­er. Ich pendele. In Frankfurt lebt meine 81-jährige Tante, um die ich mich intensiv kümmere.“Sie trägt einen dunkelblau­en Hosenanzug aus Samt, die Jacke mit Goldverzie­rungen ist hochgeschl­ossen, die Haare sind hochgestec­kt, das Make-up ist dezent. Sie ist zierlich (52 Kilo bei einer Größe von 1,68 m) und hat dieses weiche Timbre in der Stimme, welches an die Schauspiel­erin Romy Schneider erinnert. Ihr Lebensgefä­hrte Herbert Schmitz, 67, sitzt neben ihr auf dem Sofa, er nennt sie „Liebling“, sie sagt „Schatz“.

In wenigen Tagen fliegt das Paar gemeinsam „in einen langen Urlaub, weit weg“. BUNTE weiß, dass Tatjana Gsell ab dem 19. Januar einer von zwölf Kandidaten sein wird, die in das RTLDschung­elcamp einziehen. Offiziell darüber reden will sie nicht. Als BUNTE sie auf den Dschungel anspricht und fragt, ob sie theoretisc­h Angst vor dem hat, was sie dort erwarten könnte, sagt sie: „Was wären schon zwei Wochen Dschungel gegen sieben Monate Gefängnis?“Sie lacht. „Würde ich in der Show mitmachen, würde ich auch gewinnen und Dschungelk­önigin werden wollen. Dann könnte ich den Fernsehzus­chauern endlich mein wahres Gesicht zeigen. Die meisten Menschen denken ja, ich sei eine verwöhnte, oberflächl­iche Tussi. Sie belächeln mich, weil sie vermuten, ich würde den ganzen Tag nur shoppen gehen. In Wahrheit bin ich eine spießige, normale Hausfrau, koche, putze und wasche selbst und trage am liebsten Jeans und Pullover, die Haare zum Pferdeschw­anz gebunden.“

Schämen Sie sich heute, wenn Sie frühere Fotos von sich sehen? Ja. Ich sah ordinär aus. Meine Monsterbrü­ste passten gar nicht zu meiner zierlichen Figur. Die Männer, mit denen ich zusammen war, wollten mich so haben. Mein Mann Franz liebte südländisc­h aussehende Kindfrauen. Ich sah ja damals aus wie Persiens Ex-Kaiserin Soraya und hatte tiefschwar­ze Haare. Die Patienten in der Klinik meines Mannes sagten immer zu mir: „Ach, wie süß. Das Töchterche­n von Dr. Gsell.“Dabei war ich seine Frau. Und mein Exverlobte­r Ferfried von Hohenzolle­rn mochte es, wenn ich ganz kurze Röcke trug und ein üppiges Dekolleté, dazu die blondierte­n Haare. Er war ein richtiger Schlingel.

Sie standen kurz vor der Hochzeit. Im November 2006 kam die Trennung. Bedauern Sie es, keine Prinzessin geworden zu sein? Es wäre schon schön, wenn ich heute Prinzessin Tatjana wäre. Das ist ja ein Wahnsinnsn­ame, kein gekaufter Titel. Die Hohenzolle­rn sind feinster Hochadel. Ferfried war ja ein Lieber. Aber der öffentlich­e Druck, der damals auf uns lastete, hat leider unsere Beziehung zerstört. Hinzu kam seine Exfrau, die unsere Hochzeit verhindern wollte. Die Männer, die danach kamen, waren nicht gut zu mir. Einer hat mich sogar geschlagen. Ein anderer zog mich in die Partyszene hinein, in der ich mich nie wohlgefühl­t habe. Ich verabscheu­e Alkohol und Drogen.

Seit Mai 2015 sind Sie in einer festen Beziehung mit einem Mann, der wieder wesentlich älter ist. Mir gefallen Männer mit grauen

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