Meine Frau hat mich
GERETTET
Ich war schon als Kind ernst. Humor ist etwas Ernstes für mich. Ich lache nie laut, das ist nicht meine Art. Claudia Halmer: Günther ist Steinbock, ein schroffer Charakter. Da bin ich ganz anders, wir Frauen sind das lachende Geschlecht, in einer Frauengruppe wird immer gelacht – bis ein Mann dazukommt. Günther: Wenn ich grantig bin, bin ich grantig. Ich bin nicht bereit, alles komisch zu finden. Mein Vater schlug mich, das war damals normal. Das waren keine kleinen Ohrfeigen, das hat nur so gerauscht. Es ging ja nicht um den Schmerz, es ging um die Entwürdigung. Entschuldigt hat er sich nie dafür. Aber ich habe ihm verziehen. Claudia: Ich wurde nie geschlagen, wuchs frei auf. Und natürlich haben wir auch unsere Kinder nicht geschlagen.
Wann haben Sie gemerkt, dass Sie bei Menschen ankommen und vor allem bei Frauen, so wie der junge Tscharlie, den Sie in den „Münchner Geschichten“verkörpert haben. Günther: Mit 17 bin ich schon den Hasen, wie man in Bayern sagt, hinterhergestiegen, ich war ein Stenz (Bayerisch für „Frauenheld“). Auf der Schauspielschule hab ich es krachen lassen, da hab ich die Damen schon sehr geschätzt. Claudia: Du bist schon sehr charmant bis heute, wenn Frauen da sind, dann geht es dir gut. Günther: Mit 27, als ich Claudia kennenlernte, hat das dann aufgehört, das zielorientierte Flirten. Sie war eine Anfängerin auf der Bühne wie ich, mit pechschwarzem Haar und ironischem Lächeln. Ich war ein großmäuliger Angeber, wir spielten das Weihnachtsmärchen „Aladin und die Wunderlampe“. Vorher dachte ich, Frauen stören mich nur bei der Karriere, flüchtige Begegnungen reichten mir. Mit Claudia wurde es ernst. Es hat