DUNJA RAJTER
Hat für ihre Enkelin ihr Leben aufgeschrieben – mit BUNTE sprach die Sängerin und Schauspielerin über Glück, Tränen und prominente Verehrer …
Drei große Lieben zählt Dunja Rajter in ihrem Leben. Und eine riesige Verliebtheit, damals in den Schluchten des kroatischen VelebitGebirges. Als sie für „Winnetou I“die Bardame Belle spielte und Mario Adorf den Schurken Santer …
Tiefgrün sind ihre Augen, dunkel ihre Haare. Die Schauspielerin und Sängerin ist gertenschlank wie immer, als BUNTE sie in der Nähe ihres Wohnorts Frankfurt zum Interview trifft. Die Bluejeans sitzt perfekt, der hellblaue Kaschmirpullover steht ihr gut – man sieht Dunja Rajter ihre 71 Jahre nicht an. Und doch blickt die Künstlerin nun erstmals zurück auf den Lauf ihres Lebens – ihrer Enkelin zuliebe.
Leyna, die Tochter ihres einzigen Sohnes Danny, ist jetzt eineinhalb Jahre alt – und sie soll einmal eine bleibende Erinnerung an ihre berühmte Oma haben: „Wenn sie mal 18 ist, werde ich vielleicht nicht mehr leben. Dann kann sie mich nichts mehr fragen über ihre Urgroßeltern, das kommunistische Jugoslawien, in dem unsere Wurzeln liegen, und vieles mehr. Deshalb habe ich mich hingesetzt und mit der Hand ein Jahr lang mein Leben aufgeschrieben.“„Nur nicht aus Liebe weinen“heißt die Autobiografie der Sängerin und Schauspielerin, die aus Slawonien in Kroatien stammt und seit 1964 in Deutschland lebt.
Es ist die Geschichte ihres Lebens – und ihrer Lieben: Sie schreibt darüber, wie sie aus Angst um Leib und Leben ihres Kindes aus der Ehe mit Les Humphries († 2007) floh, warum sie ihren ersten Ehemann Gérard Vandenberg († 1999) nach nur zwei Jahren verließ und weshalb sie an der Seite ihres 14 Jahre jüngeren Ehemanns Mike Eichler seit acht Jahren so glücklich ist.
Ihr jetziger Ehemann war gerade einmal drei Jahre alt, als Dunja Rajter sich zum ersten Mal unglücklich verliebte. Sie erinnert sich: „Ich war noch auf der Theaterakademie in Zagreb, gerade mal 17 Jahre alt, da wurde ich aus 100 Jungschauspielerinnen beim Casting zu ,Winnetou I‘ vom Fleck weg engagiert.“Gedreht wurde der Film im Sommer 1963 in der kroatischen Gebirgslandschaft, „die beeindruckenden Seen, die weißen Kalkfelsen, das Velebit-Gebirge, die Krka-Wasserfälle und der türkisblaue Fluss Zrmanja waren die perfekte Kulisse für den Winnetou-Film“, fährt Dunja fort.
Neben den Hauptdarstellern Pierre Brice († 2015) und Lex Barker († 1973) „gab es einen jungen Schauspieler mit dicken schwarzen Haaren, der nicht nur einen Mexikaner spielte, sondern auch wie einer aussah: Mario Adorf.“Dunja Rajter war wie vom Blitz getroffen: „Ich war blind vor Liebe, hatte nur Augen für ihn. Er konnte nicht nur exzellent reiten, er war auch belesen und lernte sogar ein wenig Kroatisch, um mit mir Lieder zu singen. Er stellte mich sogar seiner Mutter Alice vor, aber das behielten wir für uns“, erzählt sie. Nach zwei Monaten Dreharbeiten kam der Abschied: „Ich weinte bitterlich, wochenlang war ich todunglücklich“– ihr erster großer Liebeskummer.
Die Liebe hielt noch viel mehr Prüfungen für die Künstlerin bereit. Und das Leben der Schönheit aus dem kommunistischen Osten wurde mit jedem Jahr bunter, vielfältiger: Nach „Winnetou“folgte „Unter Geiern“, sie war bei Peter Frankenfelds TVShow „Vergißmeinnicht“zu Gast, die Deutschen entdeckten ihre Liebe zu den Schlagern und Chansons der kroatischen Sängerin – der erste Hit war 1970 „Was ist schon dabei“. Schließlich war sie auf dem Höhepunkt der HippieBewegung im Februar 1968 in New York in der legendären „Tonight Show“zu Gast – damals kurzzeitig moderiert von Harry Belafonte, mit illustren Gästen wie Martin Luther King oder Robert F. „Bobby“Kennedy. Der Präsidentschaftskandidat war hingerissen Ab 15. Januar für 18 Euro im Handel: „Nur nicht aus Liebe weinen“, adeo Verlag
„ICH HATTE NUR AUGEN FÜR MARIO, ER LERNTE KROATISCH FÜR MICH“