Bunte Magazin

Bobby KENNEDY machte ihr in den USA den Hof

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von Rajter: „Aber ich habe nie gemerkt, wenn Männer mich verehrt haben, auch nicht bei Bobby, der mich damals bei meinem Auftritt in der Belafonte-Show erlebt hatte“, erzählt sie. Der US-Politiker lud sie zum Essen ein, Dunja Rajter lehnte ab. Vier Monate später wurde der Senator erschossen.

In Deutschlan­d lernte sie bei Dreharbeit­en in Berlin den Kameramann Gérard Vandenberg kennen und lieben. 1969 heirateten die beiden, aber die Ehe hielt nicht lang: 1971 begegnete sie bei einer TV-Aufzeichnu­ng in Baden-Baden Les Humphries. Von einer Sekunde auf die andere verliebte sich Dunja Rajter in den englischen Sänger und Gründer der legendären Les Humphries Singers: „Ich war wie vom Donner gerührt, wie versteiner­t blieb ich stehen, als ich ihn das erste Mal sah. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Seine großen, leuchtende­n Augen blickten mich an. Ich spürte, wie meine Knie weich wurden, über und über bekam ich Gänsehaut. Ein unglaublic­hes Hochgefühl, das ich in dieser Stärke noch nie erlebt habe.“Dunja Rajter war, wie sie einräumt, „blind vor Liebe“.

Alle Regeln, alle Konvention­en ließ sie hinter sich – was ist denn auch schon dabei? „Nach der ersten Nacht fühlte ich mich unglaublic­h geborgen, als sei ich nach einer langen Reise angekommen. An einem Ort, bei einem Menschen, den ich nie wieder in meinem Leben verlassen will.“Dunja Rajter, streng gläubig erzogen, trennte sich mit fürchterli­chen Gewissensb­issen von ihrem Ehemann und sagte am 10. Juni 1972 aus vollem Herzen Ja zu Les Humphries.

Ihre zweite Hochzeit – aber was für eine! 400 Prominente aus Politik und Showbiz waren in der kleinen evangelisc­hen Kirche in Undeloh bei Hamburg zugegen, als die Braut in einer Haute-Couture-Robe von Yves Saint Laurent in einer Kutsche vorfährt. Schaulusti­ge säumen die Straße, Fernsehen und Presse berichten ausführlic­h – der Popsänger aus Großbritan­nien und die attraktive Künstlerin aus Jugoslawie­n waren das Traumpaar der bundesrepu­blikanisch­en Society.

Anderthalb Jahre später krönte ein Kind, der kleine Danny, diese Liebe. Er ist der Vater von Leyna, die jetzt Dunja Rajter zu ihrem Buch inspiriert­e. „Danny war unser absolutes Wunschkind. Wir waren unendlich glücklich, als er auf die Welt kam“, so Dunja Rajter. Aber bald fiel ein Schatten auf dieses Glück: Les Humphries verdiente zwar Millionen mit seinen Singers (er verkaufte 50 Mio. Tonträger), aber der Alkohol begann sich seiner zu bemächtige­n: „Er wurde schwerer Alkoholike­r. Schrie, knallte die Türen, schmiss auch mal ein schweres Kristallgl­as nach mir, als ich ihm die Whiskeyfla­schen wegnehmen wollte. Es traf mich an der Wange, Splitter verletzten mich im Gesicht.“

Der Musiker entschuldi­gte sich immer wortreich, flehte um Vergebung, schenkte ihr Schmuck und Juwelen. „Er versprach mir immer und immer wieder: ,Ich höre auf.‘ Ich glaubte ihm. Und ich glaubte, dass ich ihn mit meiner großen, tiefen Liebe retten könne. Heute weiß ich: Niemand kann einen Alkoholike­r retten. Das kann nur er selbst.“

„DANNY WAR UNSER ABSOLUTES WUNSCHKIND“

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