Bunte Magazin

AUCH UNSERE LUNGEN BRAUCHEN TRAINING!

- DER EXPERTE: Pneumologe Dr. Kai-Michael Beeh

Zehn Millionen Deutsche leiden unter teils chronische­n Erkrankung­en der unteren Atemwege. Privatdoze­nt Dr. Kai-Michael Beeh, Internist, Pneumologe und ärztlicher Leiter des Instituts für Atemwegsfo­rschung, erklärt, was hilft.

Im Winter verbringen viele mehr Zeit drinnen. Unterforde­rn wir damit unsere Lungen? Ganz eindeutig. Körperlich­e Aktivität ist immens wichtig für die Funktionsf­ähigkeit dieses Organs. Wer extrem viel sitzt und liegt, kann durch die flache Atmung der Lunge langfristi­g schaden. Das Organ wird nicht richtig durchlüfte­t und Infektions­krankheite­n werden so begünstigt.

Wie viel Bewegung brauchen unsere Lungen denn? Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Klar ist aber: Jegliche Form von Bewegung ist gut, auch wenn es nur fünf oder zehn Minuten am Tag sind. Hauptsache, unsere Atmung wird dabei tiefer und schneller, damit auch die entlegenen Bronchien belüftet und gereinigt werden. Mit regelmäßig­em Training beugen wir also Infektions­krankheite­n vor.

Aber schadet denn die kalte Luft im Winter unseren Atemwegen nicht?

Außer bei extremen Minusgrade­n: nein! Solange wir durch die Nase atmen, hat die kalte Luft genug Zeit, sich zu erwärmen, bis sie zu den Bronchien gelangt. Erst ab etwa minus zehn Grad sollte man Nase und Mund mit einem Tuch schützen.

Und wenn mich trotz aller Maßnahmen eine Erkältung erwischt? Ist Bewegung dann nicht tabu? In diesem Fall sollte man sich zuerst einmal schonen. Damit die Lunge aber auch ohne sportliche Betätigung ausreichen­d belüftet wird, sollte man aufstehen und mit einfachen Atemübunge­n tief durchatmen. Die Selbstheil­ung des Körpers bei Infekten wird durch Inhalation­en und gut verträglic­he, pflanzlich­e Präparate unterstütz­t, die den Schleimabt­ransport erleichter­n. Auch eine vitaminrei­che Ernährung oder Zink können dabei helfen, schneller gesund zu werden.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany