Kolumne:
Roland Berger rettet Alno Küchen
Als Roland Berger im November im ehrwürdigen Münchner Cuvilliés-Theater seinen 80. Geburtstag feierte, lobten die honorigen Laudatoren Neugier, Freiheitsliebe und unternehmerische Genialität des Jubilars – kein einziger Redner deutete an, dass sich der gefeierte Senior und Ehrenprofessor nun zur Ruhe setzen würde. Recht hatten sie! Kurz nach dem prunkvollen Geburtstagsfest wagt Roland Berger ein neues Investment: Mit seiner in London sitzenden Investmentfirma RiverRock rettet Deutschlands bekanntester Berater nun mit 20 Millionen Euro die Alno AG. Die vor 90 Jahren von Schreiner Albert Nothdurft (1905–1997) gegründete Firma zählte bis 2015 mit 2100 Mitarbeitern zu den größten und bekanntesten Küchenherstellern der Welt. Im Juli 2017 musste das Traditionsunternehmen aus dem baden-württembergischen Städtchen Pfullendorf Insolvenz anmelden. Größter Aktionär war damals eine zum verschwiegenen bosnischen Millionärsclan Hastor gehörende Firma.
Schon im ersten Quartal soll die Neue Alno GmbH wieder Küchen produzieren, 320 ehemalige Mitarbeiter wurden wieder eingestellt. Und Roland Berger, der als Meister für Umstrukturierungen gilt, hat eine neue Aufgabe. Er steht in der Küche am Herd – dort, wo es köchelt und brodelt.