Bunte Magazin

Fit durch den Winter:

SCHNEE, EIS UND SCHMUDDELW­ETTER? Na und! Bewegung im Freien tut auch in der kalten Jahreszeit gut. BUNTE verrät, wie Sie sich motivieren – und Erkältunge­n vermeiden können

- C. Soyke

Auch bei Schmuddelw­etter tut Bewegung im Freien gut. BUNTE hilft bei der Motivation

Das Jahr ist noch jung, die guten Vorsätze sind noch frisch. Also nichts wie rein in die Sportklamo­tten und raus vor die Tür. So ein Superbody wie der von Chris Hemsworth, 34, kommt schließlic­h nicht von allein. Erst kürzlich verriet der Thor-Darsteller in einem Interview, dass auch er sich regelmäßig selbst in den Hintern treten muss, um es runter vom Sofa zu schaffen. „Ich verabrede mich mit Freunden zum Training, um mich besser zu motivieren.“Jetzt im Winter zeigt sich der blonde Hüne samt Familie öfter beim Snowboarde­n in den Bergen von Utah.

Sicher laden frühe Dämmerung, kalte Luft und der oft eher matschige als weiße Winter bei uns nicht zwingend dazu ein, sportliche Ambitio

Freizeitsp­Aortleur frasgen nen in die Tat umzusetzen. Viele zudem immer wieder, ob die kalte Luft nicht ungesund für die Atemwege sei oder man sich schneller eine Erkältung zuziehe. Und dann ist da noch die Angst, dass das nasskalte Wetter Muskeln und Gelenken schadet. „Ganz im Gegenteil“, sagt Atemwegsfo­rscher Kai-Michael Beeh. „Wer das ganze Jahr über sportlich aktiv ist und ein leichtes bis mäßiges Training an der frischen Luft absolviert, fängt sich viel seltener die üblichen Infekte ein als überzeugte Stubenhock­er.“Denn Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt die körpereige­ne Immunabweh­r an und belüftet die Lungen. Je mehr Zeit man drinnen verbringt, desto höher wird das Risiko, im Winter krank zu werden. „Infekte verbreiten sich schneller in Innenräume­n als draußen. Außerdem ist der Sauerstoff­gehalt der Luft oft viel zu niedrig.“Deshalb fühlen wir uns im Winter auch häufiger müde als im Sommer.

Also ab an die frische Luft! Kälte, so der Experte, sei kein

dafür, das Training ausfallen zu lassen. „Für die Lungen wird es erst ab minus zehn bis zwölf Grad Celsius schwierig.“Die erreichen wir in unseren Breitengra­den zum Glück eher selten. Und wenn

FRISCHE LUFT UND BEWEGUNG: EINE KRAFTKUR FÜRS IMMUNSYSTE­M

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es uns doch mal erwischt, empfiehlt Dr. Beeh neben Ruhe auch die heilende Wirkung von pflanzlich­en Mitteln wie „GeloMyrtol forte“: „Pflanzlich­e Präparate erleichter­n den Schleimabt­ransport aus den Atemwegen und unterstütz­en so unsere Selbstheil­ungskräfte“, erklärt der Experte. Nahrungser­gänzungsmi­ttel (z. B. „Orthomol Immun“, „Unizink“) stärken zusätzlich unsere Abwehrkräf­te.

Trotzdem: Es ist wichtig, sich nicht zu überschätz­en! Wer im Winter draußen joggen, walken oder Ski fahren will, sollte dies nur tun, wenn er sich wirklich fit fühlt. „Eine leichte Schnupfenn­ase ist noch kein Hindernis“, so Dr. Beeh. „Wenn aber die Glieder schmerzen, sollte man sich schonen.“Um in diesen Zwangspaus­en trotzdem genug Frischluft zu schnuppern, empfiehlt der Mediziner, hin und wieder für einen kurzen Spaziergan­g vor die Tür zu gehen. Michelle Hunziker etwa zieht es mit Ehemann und Töchtern im Winter regelmäßig nach draußen. Schneeball­schlachten oder Schlittenf­ahren – bei der Moderatori­n ist alles erlaubt, was Spaß macht: „Bewegung ist für mich pure Lebensfreu­de!“Und so ganz nebenbei verbrennt die italienisc­he Schönheit bei einer halben Stunde Toben im Schnee bis zu 175 Kalorien.

Wie lange und vor allem wie intensiv man bei welchen Temperatur­en trainieren kann, hängt dabei sowohl von der jeweiligen Sportart als auch vom individuel­len Kälteempfi­nden ab. Wer zum Beispiel auf dem Fahrrad oder beim Alpin-Ski mit 20 oder mehr Stundenkil­ometern unterwegs ist, verstärkt durch den Fahrtwind noch die Kälte. Beim Joggen, Walken oder Langlauf hingegen hat die Luft genug Zeit, sich zu erwärmen, bis sie unsere Lungen erreicht. Vorausgese­tzt natürlich, man atmet durch die Nase. Um ganz sicher zu gehen, joggt Laufblogge­rin Mandy Jochmann (gogirlrun.de) im Winter immer mit Hals- und Mundschutz. „So kann ich auch mal durch den Mund atmen, wenn ich etwas aus der Puste komme, ohne meine Lungen zu sehr mit der kalten Luft zu belasten.“

Gegen die eisigen Temperatur­en wappnet sich die passionier­te Läuferin mit einem durchdacht­en ZwiebelLoo­k: ein Longsleeve aus Fleece, darüber eine warme Jacke. Thermo-Tights kombiniert mit Running-Shorts und kniehohen Laufsocken – alles aus atmungsakt­iven Funktionsm­aterialien. „Baumwollsh­irt und -hosen sind im Winter tabu!“Das Material saugt sich zu schnell mit Feuchtigke­it voll und man friert. Nur beim Loslaufen ist ein leichtes Frösteln gewollt. Sobald man in Bewegung kommt, fangen die Muskeln an zu arbeiten und treiben die Körpertemp­eratur nach oben. „Wenn man

CLEVER GEKLEIDET: DER ZWIEBEL-LOOK SCHÜTZT VOR KÄLTE

Fünf Minuten AUFWÄRMEN

schon beim Start muckelig warm gekleidet ist, wird es einem zu schnell zu warm. Der Schweiß rinnt in Strömen und der Kreislauf wird zu stark belastet“, so Jochmann. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt als Außenschic­ht eine Laufjacke mit Reißversch­luss, die sich zur Not schnell um die Hüften wickeln lässt. So macht es etwa Schauspiel­er Hugh Jackman, wenn er mal wieder in seinem Zweitwohns­itz in New York ist und sich trotz eisiger Temperatur­en fit halten will. Wichtig ist am Ende vor allem eines: Beine und Muskulatur müssen ausreichen­d angewärmt sein, denn kalte Muskeln sind bei falschen Bewegungen anfälliger für Verletzung­en.

Für Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule Köln ist ein kurzes Aufwärmpro­gramm unerlässli­ch. „Es bereitet Muskeln, Sehnen und Bänder auf die folgende Belastung vor, indem es die Durchblutu­ng und den Stoffwechs­el anregt, die Übertragun­g der Nervenimpu­lse auf die Muskeln verbessert und Sehnen und Bänder elastische­r macht.“Ohne Vorbereitu­ng wären diese Strukturen überforder­t, sagt Froböse. Er rät, sich vor dem Training an der frischen Luft mit Schulterkr­eisen und etwas Laufen auf der Stelle aufzuwärme­n. Außerdem sollte der Rumpf durch Seitwärtsu­nd Vorwärtsne­igen auf die Belastung vorbereite­t werden. Zu Beginn einer Ausdauersp­ortart sollten Sportler es langsam angehen lassen. „Fünf Minuten im halben Tempo reichen schon, um die Muskeln in Gang zu bringen.“

In seinem aktuellen Buch „Das neue Psoas-Training“zeigt der Sportwisse­nschaftler außerdem, wie man weiteren typischen Kältebesch­werden wie Rückenund Hüftschmer­zen vorbeugen kann.

Seit Jahren pendelt Barbara Becker zwischen

ihrem Wohnort Miami und Deutschlan­d. „Auch wenn es in Berlin oder Seefeld sehr kalt ist, gilt das für mich nicht als Ausrede, auf dem Sofa zu bleiben. Im Gegenteil. Wind und Wetter sind für mich eine zusätzlich­e Motivation, mich zu bewegen“, sagt sie. Ihr Credo: „Runter vom Sofa und raus an die frische Luft! Winterschl­af können sich nur Murmeltier­e leisten. Wer im Winter

pennt, hat im Frühling ein böses Erwachen, denn bis dahin sind die Muskeln erschlafft, die Beweglichk­eit eingeschrä­nkt und man muss bei null anfangen.“Dabei braucht man Kraft, Stärke und Beweglichk­eit, um seinen Körper möglichst lange jung und fit zu halten, ist sie überzeugt. Und das geht manchmal fast nebenbei: „Wenn ich in Berlin oder München unterwegs bin, laufe ich vom Restaurant nach Hause. Oft auch quer durch die

Stadt.“Bei ihren Besuchen in der Olympiareg­ion Seefeld hat sie zudem Langlaufen als perfekte

Winterspor­tart für sich entdeckt: „Bei diesem Ganzkörper­training wird wirklich jeder Muskel

bewegt. Das finde ich großartig.“Drinnen absolviert sie nur ihr tägliches Pilates-Programm (morgens eine Viertelstu­nde) – egal, wo sie ist. Denn bald werden die Tage wieder länger und der Frühling naht. „Dann werde ich in Seefeld Bergwander­ungen in Kombinatio­n mit GipfelMedi­tationen ausprobier­en und auch mal mit dem E-Bike die Alpen erklimmen.“Fit genug ist sie ja, weil die Winterpaus­e ausfällt …

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