Künstliches Hüftgelenk
Kam auf Krücken zur Berlinale. Er behauptete, er habe eine Bänderdehnung. In Wirklichkeit wurde ihm ein neues Hüftgelenk eingesetzt
ls Actionheld Til Schweiger, 54, beim „Director’s Cut“-Talk im noblen Hotel „Adlon“im voll besetzten Saal auf Krücken auf die Bühne humpelte, um seinen neuen Film „Das Klassentreffen 1.0“vorzustellen, fragte ihn Moderatorin Madita van Hülsen, 37: „Was ist es denn, ein Bandscheibenvorfall?“Schweiger murmelte etwas von „Bänderdehnung“, worauf Madita schlagfertig konterte: „Ein Sexunfall, oder was?“
Bänderdehnung – eine Erklärung, die der TV-Star auf der Berlinale noch häufiger für seinen Krückenauftritt fand. Zu BUNTE sagte er: „Ich habe mir beim Fußballspielen die Bänder gedehnt.“Dies war „geflunkert“, wie Til Schweiger vergangenen Montag auf seiner Facebook-Seite erklärte. Der wahre Grund sei eine Hüft-OP.
Der „Tatort“-Star hatte sich am Montag, 5. Februar in der OCM Klinik in München ein neues Hüftgelenk auf der linken Seite einsetzen lassen. Den Eingriff führte Dr. Alexander Kirgis, 61, durch, der schon Moderatorin Giulia Siegel, 43, sowie zahlreiche Spitzensportler behandelt hat. Er gilt als weltweit anerkannte Kapazität auf seinem Gebiet. Was Operationen angeht, ist er ein wahrer Marathon-Arzt: 900-mal stand er im vergangenen Jahr im OP-Saal, darunter 200-mal, um kaputte Hüften zu ersetzen.
Til Schweiger war in Begleitung seiner Tochter Lilli, 19, nach München gereist und brunchte am Sonntag vor der Operation im Nobelrestaurant „Mangostin“. Für 69 Euro ließ er sich Thaisuppe, SataySpieße und exotische Früchte schmecken, bevor er am Abend in die Klinik eincheckte. Dort war ein Zimmer im 3. Stock für ihn reserviert. Seine Tochter Lilli übernachtete bei ihrem Papa, wachte am Krankenbett und umsorgte ihn. Schweiger war nicht der einzige Promi in der OCM Klinik. In einem Nebenzimmer erholte sich der deutsche Skicross-Star Daniel Bohnacker, 27, von einer Kreuzband-OP.
Die Operation bei Til Schweiger wurde durch einen sogenannten minimalinvasiven Zugang zum Gelenk durchgeführt. Das bedeutet, dass nur eine relativ kleine Narbe zurückbleiben wird und er seine Hüfte schneller als bei herkömmlichen Eingriffen wieder belasten kann. So musste er auch nur eine Woche das Krankenbett hüten und konnte danach auf der Berlinale seinen Film promoten. Til Schweiger: „Ich lege täglich längere Strecken ohne Krücken zurück, bin fast schmerzfrei und fühle mich pudelwohl. Die Fäden wurden schon gezogen und ich mache schon längst wieder Klimmzüge und Liegestütze. Meine Physiotherapeutin ist so richtig nett und lobt mich immer ganz dolle für meine täglichen Fortschritte.“
Hüftschmerzen, so sagte der TV-Star 2015 in einem Interview mit „Focus“, hätten ihn schon länger geplagt: „Körperlich bin ich natürlich nicht mehr in so einem guten Zustand wie mit 30. Ich leide an einer Arthrose an der Hüfte. Deshalb habe ich das Tennisspielen aufgegeben.“
Aber warum „flunkerte“Til Schweiger dann seine Fans an, wenn er vor zwei Jahren noch so offen über seine Krankheit gesprochen hatte? Er selbst erklärt dies so: „Ganz einfach, weil ich keine Lust hatte, darüber zu quatschen.“Vielleicht könnte es auch daran liegen, dass eine neue Hüfte nicht zu seinem Image als knallharter Kommissar und Frauenschwarm passt. Seine Fans nehmen es ihm nicht übel und wünschen ihm auf Facebook hundertfach „Gute Besserung“. Dort verriet Til Schweiger auch, dass schon bald eine zweite OP ansteht: „Sobald ich wieder ein Zeitfenster habe, kommt die rechte Hüfte dran.“
VOR DER OPERATION GING TIL SCHWEIGER INS NOBELRESTAURANT