Annegret Kramp-Karrenbauer – ihr Mann freut sich mit ihr
Die beiden Frauen sollen sich schon seit Monaten darüber einig gewesen sein, welches Zeichen sie um die viel diskutierte Nachfolge im Bundeskanzleramt setzen wollen. Nun erfahren es auch diejenigen, die sich Chancen ausgerechnet haben: Kanzlerin Angela Merkel holt die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer nach Berlin. Nach dem Rücktritt von Peter Tauber soll die 55-Jährige beim CDU-Parteitag zur Generalsekretärin gewählt werden. Damit gehört die Saarländerin zu den mächtigsten Politikern des Landes – und sie wird die zweitmächtigste Frau. Kanzlerin Merkel, die Kramp-Karrenbauers unaufgeregten Politikstil und ihre Loyalität schätzt, gibt mit dieser Personalie zu verstehen, wen sie sich als ihre Nachfolgerin zumindest vorstellen kann.
Eigentlich erscheint das Saarland mit seinen 800 000 Einwohnern zu klein, um große Politik zu machen. Doch KrampKarrenbauer hatte vor rund einem Jahr mit ihrem Slogan „Heimatliebe ist nie unmodern“die damals herrschende Martin-Schulz-Euphorie gestoppt. Mit 40,7 Prozent siegte die CDU bei der Landtagswahl, was kurz vor der Abstimmung selbst Optimisten unmöglich erschien.
Die zierliche Politikerin mit der praktischen Kurzhaarfrisur ist beliebt in ihrer Heimat. Mit ihrer Familie – Ehemann Helmut und den drei Kindern Tobias, Laurien und Julian – lebt die studierte Politik- und Rechtswissenschaftlerin in Püttlingen, einer vom Steinkohlebergbau geprägten Kleinstadt. Sie werden „nie weggehen“aus ihrer Heimat, sagte sie vor einem Jahr in einem BUNTE-Interview. „Dort sind wir Annegret und Helmut, nicht die Frau Ministerpräsidentin und ihr Gatte.“
Der Ehemann spielt eine wichtige Rolle im Leben der Polit-Aufsteigerin, denn ohne seine Unterstützung hätte sie ihre Karriere nicht meistern können. „Derjenige, der weniger verdient, bleibt zu Hause oder arbeitet nur Teilzeit“, so das gleichberechtigte Credo der Eheleute. „In einer funktionierenden Familie können nicht beide Karriere machen. Den Kindern zuliebe“, argumentierte Kramp-Karrenbauer im BUNTEInterview. Und weil sie „eine starke Frau ist, die dem Land guttut“, übernahm der studierte Bergbauingenieur die Familienpflichten, wie er erklärte. Zudem trat er in die CDU ein, was er nach eigenem Bekunden auch aus Liebe tat.
„Ich habe meiner Frau jeden politischen Aufstieg gegönnt“, sagt Helmut Karrenbauer. Nach dem CDU-Parteitag in wenigen Tagen wird das Paar wohl wieder einmal einen Grund zum Feiern haben.