Alexander Fürst von SchaumburgLippe würdigt seinen Freund
PRINZ HENRIK VON DÄNEMARK (†) Die dänische Königin und ihr Volk weinen um den geliebten Prinzgemahl
Die Monarchin erlaubte sich nicht eine Träne in der Öffentlichkeit. Doch die bewegende Geste von Schwiegertochter Kronprinzessin Mary, 46, sagt alles: Das Protokoll befolgend knickst sie tief vor Königin Margrethe, 77, kann aber angesichts von deren greifbarem, tränenlosem Kummer nicht anders, und streichelt sie sanft am Arm. Mary weiß, dass Königin Margrethe mit Prinz Henrik, so sturköpfig er auch war, ihren Lebensmenschen verloren hat. Es ist des Prinzen letzter Wunsch, im ganz kleinen Kreis beigesetzt zu werden. Seine Asche soll teils über dem Meer verstreut und teils im privaten Garten von Schloss Fredensborg begraben werden.
Henrik war in jeder Hinsicht etwas Besonderes und man wurde diesem menschlichen Unikat nicht gerecht, behielte man ihn nur als „Mann von ...“oder bloß seine Skandälchen in Erinnerung. Der Dänen- Prinz hatte auch eine ganz andere Seite: Letzten November war er noch zu Gast in Deutschland bei Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, 59, und sichtlich guter Dinge. Fürst Alexander beschreibt den Prinzgemahl als „Ausnahmeerscheinung und einen der letzten echten Renaissancemenschen“. Er besaß vielfältigste Begabungen und verstand es, das Leben in vollen Zügen zu genießen. „Prinz Henrik sprach fünf Sprachen fließend, darunter Vietnamesisch und Chinesisch, war ein begnadeter Bildhauer, Lyriker, Erzähler, Übersetzer und hat zahlreiche Kochbücher mit eigenen Rezepten verfasst. Viele seiner Werke stehen in meiner Bibliothek,“erklärt der Fürst.
Die Lebensgefährtin von Fürst Alexander, Pianistin Mahkameh Navabi, 36, war beim Besuch des Prinzen auf Schloss Bückeburg dessen Tischdame und parlierte mit ihm in seiner Muttersprache Französisch – was er sichtlich genoss.
Wie Alexander zu Schaumburg-Lippe war auch Prinz Henrik ein virtuoser Pianist, gemeinsam spielten sie einst vierhändig „Après un rêve“(= Nach einem Traum) von Gabriel Fauré, bekanntlich eines von Henriks liebsten Stücken.
In Erinnerung wird dem Fürsten aber vor allem Henriks „Warmherzigkeit“bleiben. Eine Eigenschaft, von der man angesichts dessen Eskapaden und Launen viel zu selten las. Aber es war dieses große Herz, das Margrethe so liebte. Stets hat die Königin beteuert, nicht abdanken zu wollen. Aber der Schmerz hat sie nun tief gezeichnet. Das große Herz fehlt. L. Nickel
IM NOVEMBER WAR DER PRINZ NOCH IN BÜCKEBURG ZU GAST