Ein VITAMIN-DMANGEL kann uns krank machen
100 Prozent der UV-A-Strahlen bis zu uns durch. UV-B-Strahlen regen in der oberen Hautschicht die Pigmentbildung an und können einen Sonnenbrand verursachen, die langwelligen UV-A-Strahlen gelangen ins tiefere Gewebe und beschleunigen so u. a. die Hautalterung. „Das wirksamste Anti-Falten-Mittel ist eine Sonnencreme mit hohem UV-A-Filter“, sagt Diplom-Biologin Dr. Andrea Zgaga-Griesz, die auf ihrer Webseite (www.my-uv.de) und in einem Ratgeber („Gesund und Gebräunt“) aufklärt.
Ein Drittel der Deutschen tankt zu wenig Vitamin D
Für die Synthese des Sonnenhormons Vitamin D ist die UV-B-Intensität entscheidend: „Von Mitte März bis Ende September kann unser Körper in zehn bis 25 Minuten an der Mittagssonne eine Tagesdosis produzieren“, so Zgaga-Griesz. Klingt einfach, aber die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt den Bevölkerungsanteil mit Vitamin-D-Defizit auf 30 Prozent. Ein chronischer Mangel kann u.a. den
stoffwBunetechsel, das Immunsystem, den Hormonspiegel und die Psyche negativ beeinflussen und wird mit mehr als 100 verschiedenen Erkrankungen, darunter Osteoporose, Diabetes, Herzinfarkt und Krebs, in Verbindung gebracht. „Vitamin D kann über die Nahrung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden“, erklärt die Biologin, „deshalb ist es ungünstig, wenn man sich tagsüber nur in geschlossenen Räumen aufhält.“Auch ein hoher Lichtschutzfaktor schränke die VitaminD-Synthese ein.
Sollten wir uns also ungeschützt der Frühlings- und Sommersonne aussetzen, um unseren Vitamin-D-Spiegel auf Vordermann zu bringen? Während viele Experten ein kurzes „Sonnenbad pur“täglich empfehlen, raten Hautärzte davon ab: „Pro Jahr erkranken in Deutschland 250 000 Menschen neu an Hautkrebs – davon 170 000 an Plattenepithel- oder Basalzellkarzinomen, also der hellen Variante, die allein durch Sonnenschäden verursacht wird“, erklärt Prof. Eggert Stockfleth, Direktor der Klinik für Dermatologie am St. Josef-Hospital der Ruhr-Universität Bochum und Präsident der Europäischen Hautkrebsstiftung. Versuche zeigten, dass sich niemand lückenlos eincreme: „Auch mit Sonnenschutz
kommt in der Regel genug UV-B durch, um eine Tagesdosis Vitamin D zu synthetisieren.“Nachgewiesene Mängel könnten risikoarm durch die Einnahme von passenden Cholecalciferol-Präparaten behoben werden (z. B. „Vigantol“). Hilfreich dazu sind auch Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie fettiger Fisch, Leber, Butter, Milch, Eier, Haferflocken.
Immer mehr Hautkrebs
Dass die meisten Deutschen noch bis vor 20 Jahren sehr arglos mit der Sonne umgegangen sind, davon zeugen die aktuellen Hautkrebsstatistiken: Die Erkrankungsrate steigt jedes Jahr um sechs Prozent, das Durchschnittsalter der erstmals betroffenen Patienten ist von 70 auf Mitte 40 gesunken und bereits jeder dritte über 70-Jährige leidet an der Vorstufe eines Plattenepithelkarzinoms (aktinische Keratose), die man u. a. an ihrer schmirgelpapierähnlichen Oberfläche erkennt. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) kommt mit ca. 20000 Fällen pro Jahr zwar deutlich seltener vor als heller, ist aber weitaus gefährlicher, weil er tief in die Haut hineinwachsen und sich über die Adern und Lymphgefäße der Haut im Körper verteilen kann. Neben Sonnenbränden (v.a. im Kindesalter) gelten eine familiäre Vorbelastung und mehr als 50 Muttermale als wichtigste Risikofaktoren: Etwa jedes fünfte Melanom bildet sich an einer Stelle, die nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist.
Verbesserte Diagnostik, effektivere Therapien
„Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen“, betont Prof. Stockfleth. Ein Screening beim Facharzt ist in jedem Alter sinnvoll. Verdächtige Male werden in der Regel mit einem Sicherheitsabstand aus der Haut geschnitten und feingeweblich untersucht.
Das Problem dabei ist allerdings: Befindet sich der vermeintliche Tumor an einer gut sichtbaren Stelle, bleibt eine störende Narbe zurück – auch wenn der Befund schließlich negativ ist.
„Als erste deutsche Hautklinik verfügen wir am St. JosefHospital über Apparaturen, mit deren Hilfe wir auch ohne Schnitt eine verlässliche Diagnose stellen können“, berichtet Stockfleth von den neuesten technischen Errungenschaften. Auch in der Behandlung von Hautkrebs sind in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte erzielt worden: Eine
WAS NACH DER BEHANDLUNG OFT STÖRT: SICHTBARE NARBEN