Walter Scheel (†):
BARBARA SCHEEL Die Witwe des Bundespräsidenten a. D. glaubt nicht an die Geschichte, die ein Mann aus Frankfurt behauptet
Gerüchte über einen unehelichen Sohn – jetzt spricht seine Witwe
Der Bäcker im Städtchen Bad Krozingen, ca. 15 Kilometer südwestlich von Freiburg, hatte schon auf seine Stammkundin Barbara Scheel, 76, gewartet. Kaum hatte die Witwe des Bundespräsidenten a. D. Walter Scheel an Ostersamstag den Laden betreten, hielt er ihr die „Bild“-Zeitung hin „und wollte wissen, was dran sei an dieser merkwürdigen Geschichte“, so erzählt es Barbara Scheel BUNTE. Verärgert fährt sie fort: „Ich kaufe am Wochenende immer eine große Tüte Croissants für die armen Leute im Pflegeheim, die sich das nicht leisten können. Und dann muss ich mit meinem Bäcker über ein angeblich uneheliches Kind meines verstorbenen Mannes reden. Das ist absurd, in jeder Hinsicht.“
Barbara Scheel redet sich in Rage: „Mein Mann und ich haben diesen Herrn zweimal bei offiziellen LufthansaVeranstaltungen getroffen. Man gab sich die Hand, die beiden Männer nannten sich beim Vornamen. Das war’s. Mein Mann hat nicht ein einziges Mal erwähnt, dass auch nur die Mög lichkeit besteht, dass er der Vater sein könnte. Im Gegenteil. Er meinte sogar, dass die Mutter dieses Herrn wohl ihrerseits – 1944 – mehrere Affären gehabt hätte.“Das habe sie „diesem Herrn“auch mitgeteilt, als er sich nach Walter Scheels Tod im August 2016 bei ihr gemeldet hätte. „Ich schrieb ihm, dass er wohl das charmante Ergebnis einer Affäre seiner Mutter sei, aber sicher nicht der Sohn von Walter Scheel. Wäre dem so, hätte mein Mann sicherlich dazu gestanden.“
Klaus-Gert Bock, 73, ein pensionierter Lufthansa-Steward aus Frankfurt, behauptet dennoch, er sei der Sohn des einstigen Staats oberhauptes (1974–1979).„ Ich bin der Sohn von Walter Scheel. Der Bundespräsident ist mein leiblicher Vater. Daran besteht überhaupt kein Zweifel“, erklärt Bock in „Bild“. Da ihm niemand aus der Familie Scheel glaube, wolle er über seinen Anwalt einVat er schaftsfe st stellungsv erfahren einleiten lassen. Mehr noch: Die leiblichen Kinder Scheels, Ulrich, 73, und Andrea, 47, sollen zum DNA-Test genötigt werden (eine schriftlich gesetzte Frist ließen beide bereits verstreichen). Im äußersten Fall, so Bocks Anwalt, müsste der Leichnam Scheels exhumiert werden.
„Eine Exhumierung werde ich niemals erlauben“, sagt Barbara Scheel zu BUNTE. „Ich bin die Erbin meines Mannes und wahre seine Totenruhe. Es gibt ein Testament, in dem ich und die vier Kinder meines Mannes erwähnt sind. Sie erben den Pflichtteil. Ein fünftes Kind kommt im Testament nicht vor. Wenn dieser Herr einen Vaterschaftstest will, muss er sich an die Kinder meines Mannes wenden. Sollte er tatsächlich sein Sohn sein, müsste der Pflichtteil eben durch fünf geteilt werden. Das müssen die Kinder unter sich regeln, mich geht das nichts an.“
Walter Scheel sei ihr „stets ein guter, treuer Ehemann“gewesen. „Als er im Heim und krank war, hat sich keines seiner Kinder um ihn gekümmert. Ulrich Scheel war in all der Zeit zweimal zu Besuch. Sein Adoptivsohn Martin kam nicht mal zur Beerdigung.“
ICH BIN SCHEELS
SOHN. MIR GEHT ES NICHT UMS GELD. MIR GEHT ES UM ANSTAND UND EHRE