Glasperlenspiel:
GLASPERLENSPIEL Carolin Niemczyk und Partner Daniel Grunenberg schreiben sich ihre Sorgen mit Songs von der Seele
Musik aus der Seele
Mit dem Hit „Geiles Leben“schaffte das Duo Glasperlenspiel 2015 den Durchbruch. Das Besondere: Carolin Niemczyk, 27, und Daniel Grunenberg, 29, machen seit Teenager-Zeiten zusammen Musik – und seit 2006 sind sie auch ein Liebespaar. „Für uns funktioniert das super“, erzählen sie im BUNTE-Interview anlässlich des neuen Albums „Licht & Schatten“. Vor allem, weil die Rollen klar verteilt sind: Sie schreibt die Texte, er macht die Musik.
Welches ist der persönlichste Song auf dem neuen Album? Carolin Niemczyk: Mit dem Lied „Du bist“möchte ich mich bei Daniel bedanken, dass er jeden Tag für mich da ist und mir zuhört. Ein Leben ohne ihn kann ich mir nicht vorstellen. Daniel Grunenberg: In allen Liedern geht es um Dinge, die uns beschäftigen. Songschreiben ist manchmal wie eine Therapie, denn man spricht über Themen, für die man im Alltag nur wenig Zeit findet.
Gibt es Themen, die zu privat für Lieder sind? C.N.: Beim zweiten Album habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich den Song über meinen Vater veröffentlichen soll. Ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm und frage im Lied: „Warum bist du einfach gegangen und hast dich nie wieder gemeldet?“
Wie alt waren Sie damals? Ich war 16. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Würden Sie Ihren Vater gern wiedersehen? Schwer zu sagen, denn da gehören ja zwei dazu. Aber der Gedanke beschäftigt mich oft – auch wenn ich es eigentlich nicht will. Es ist jetzt zwölf Jahre her, aber ich überlege manchmal, was ich machen würde, wenn er sich meldet und mich treffen möchte. Aktuell kann ich nicht sagen, ob ich dazu bereit wäre.
Sie beide sind beruflich und privat unzertrennlich. Stört es Sie, Daniel, dass Carolin alleine in der Jury von „DSDS“sitzt? D.G.: Ich bin sehr stolz auf sie und unterstütze sie natürlich dabei. C.N.: Das gibt mir Sicherheit. Die Aufgabe als Jurorin macht mir großen Spaß, wenn auch nicht von Anfang an. Dieter Bohlen heißt neue Jurymitglieder nicht sofort freundlich willkommen, sondern stellt sie erst mal auf die Probe. Als er mich dann aber besser kennengelernt hat, war es cool. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich es noch mal machen würde. Aber es ist eine tolle Abwechslung und ich genieße es, dass wir uns Freiräume lassen. D.G.: Dafür habe ich mir letztes Jahr einen Wunsch erfüllt und eine Rennlizenz gemacht. Leider hatte ich gleich beim ersten Rennen am Hockenheimring einen Unfall, was vor allem für Carolin schlimm war. Was war passiert? C.N.: Es war mein erster Tag bei „DSDS“und unser Manager hat mir am Telefon gesagt, dass Daniel einen Unfall hatte und ins Krankenhaus muss. Mehr wusste er nicht. Die halbe Stunde, bis Daniel sich gemeldet hat, war die schlimmste meines Lebens. Als er endlich anrief, habe ich vor Erleichterung geweint. Er hatte Glück: Obwohl er mit 220 in eine Wand gefahren war, hatte er nur den linken Knöchel geprellt. In solchen Momenten merkt man wieder, wie wichtig der Partner ist.
Ein Grund zu heiraten? D.G.: Vorerst nein. Warum sollte man etwas ändern, was perfekt ist? Natürlich schließen wir eine Hochzeit für die Zukunft nicht aus.