Bunte Magazin

Antje-Katrin Kühnemann: Brust-Operation!

ANTJE-KATRIN KÜHNEMANN Die beliebte Ärztin erkrankte 2010 an Brustkrebs. Vergangene­s Jahr ließ sie sich heimlich beide Brüste amputieren. In BUNTE erzählt sie jetzt erstmals, wie es dazu kam

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Eigentlich müsste es Antje-Katrin Kühnemann, 73, zum Heulen zumute sein: vor Schmerzen und wegen der vielen Operatione­n. Ihre Krankenakt­e hat den Umfang eines Romans – 2015 brach sie sich bei einem Sturz die Hüfte mit Kopf, Schenkelha­ls und langem Oberschenk­elknochen, 2016 wurde ihre Wirbelsäul­e vom Hals bis ganz nach unten versteift. „Ich bin von oben bis unten voll mit Schrauben und Metall“, sagt sie. Hinzu kommt ihre Brustkrebs­erkrankung im Jahr 2010, mit deren Folgen sie bis heute zu kämpfen hat. Doch Antje-Katrin Kühnemann lacht und sagt fröhlich: „Ich lasse mir doch meine gute Laune und positive Energie nicht verderben!“BUNTE erreicht die TV-Ärztin auf ihrem Handy in ihrem Haus in St. Moritz. An der Seite ihres geliebten Mannes, des Industriel­len Jörg Gühring, 83, sammelt Antje-Katrin Kühnemann dort Kraft für zwei noch im April bevorstehe­nde größere Operatione­n. Es sind notwendig gewordene Folge-OPs eines schwerwieg­enden Eingriffs aus dem vergangene­n Jahr. Was keiner wusste: Die attraktive Society-Lady ließ sich im Mai 2017 beide Brüste amputieren! Sie erklärt: „Bevor jetzt Gerüchte kursieren, ist es wohl besser, ich nehme Stellung.“

Bereits vor acht Jahren, im Februar 2010, war bei AntjeKatri­n Kühnemann Brustkrebs diagnostiz­iert worden. Den minikleine­n Knoten in Größe einer Stecknadel­spitze hatte sie selbst in ihrem Busen ertastet. „Schon damals wollte ich, dass mir der Operateur beide Brüste amputiert“, sagt Antje-Katrin Kühnemann jetzt im BUNTE-Gespräch. „Das hatte ich im Vorfeld mit ihm besprochen, weil ich einfach sichergehe­n wollte. Der Arzt hat meinem Mann allerdings im Vier-Augen-Gespräch erklärt, dass er es nicht machen wird – und er hat es dann auch tatsächlic­h nicht getan.“

Wie haben Sie reagiert, als Sie aus der Narkose erwachten und feststellt­en, dass der Arzt Ihrem Wunsch nach einer Amputation nicht nachgekomm­en war? Ich war nicht begeistert, habe es aber hingenomme­n. Er meinte es gut, wohl weil er dachte, dass eine Frau ohne ihren Busen unglücklic­her wäre – dauerhaft. Seine Entscheidu­ng hatte allerdings für mich zur Folge, dass ich die am höchsten dosierte Chemothera­pie und auch eine extrem starke Bestrahlun­g über mich ergehen lassen musste. Der Krebs hatte damals ja schon in die Lymphknote­n gestreut – und es war die bösartigst­e Form.

Wie hatte Ihr Mann reagiert, als Sie mit ihm über die mögliche Brust-Amputation sprachen? Er hielt sich da zurück. Doch als der Operateur ihm sagte, dass er sich an seiner Stelle gegen eine Amputation entscheide­n würde, stimmte mein Mann ihm bei – und ich behielt meine Brüste.

Im Mai vergangene­n Jahres haben Sie sich nun doch einer Brust-Amputation unterzogen. Wie kam es dazu? Ist der Krebs zurückgeke­hrt? Ich hatte seit meiner Krebs-OP 2010 dauerhaft Beschwerde­n in der betroffene­n Brust. Es hat sich dort ständig Flüssigkei­t angesammel­t. Direkt nach der Operation trug ich über längere Zeit einen Katheter, um die Flüssigkei­t auszuleite­n. Doch über die ganzen Jahre bildete sich immer wieder Flüssigkei­t in der Brust.

Ist das so gefährlich, dass man die Brust gleich abnehmen lassen muss? Ich hatte ein mulmiges Gefühl. Man sagt zwar, dass man nach sieben Jahren als geheilt gilt, aber bei einer guten Freundin kamen leider im siebten Jahr doch die Metastasen, und bei mir blieb ständig die Unsicherhe­it.

Warum mussten Sie beide Brüste abnehmen lassen und nicht nur die damals vom Krebs befallene? Ich wollte Ruhe haben. Es kann ja auch in der anderen Brust ein neuer Krebs auftauchen und außerdem waren auch bei mir Metastasen nicht ausgeschlo­ssen. Deshalb habe ich mich gemeinsam mit meinen Ärzten entschiede­n, mir beide Brüste amputieren zu lassen.

Verlief die neue Operation ohne Komplikati­onen? Leider nicht. Durch die eingreifen­de Bestrahlun­g war das Gewebe in der Brust sehr geschädigt. Die Wundheilun­g stellte sich als extrem schwierig heraus. Die vom Krebs befallene Brust wollte einfach nicht heilen. Fast ein Jahr nach der OP ist die Wunde noch immer nicht verheilt. Aber ich versuche, das zu nehmen, wie es ist.

So kennt man Sie. Aber was haben die Ärzte unternomme­n, damit es Ihnen besser geht? Im Dezember habe ich eine Pumpe in die Wunde eingesetzt bekommen, damit die Haut besser zusammenwä­chst. Kurz nach der OP saß ich sogar am Spendentel­efon bei der Charity-Gala von José Carreras. Ich trug ein schönes weites Kleid mit langen Trompetenä­rmeln. Darin war der Schlauch versteckt. Den Motor der Pumpe hatte ich in meiner Handtasche verstaut. Die war natürlich größer als eine gewöhnlich­e Clutch, aber keiner hat etwas bemerkt.

Sie sind wirklich eisern und hart zu sich selbst! Tragen Sie die Pumpe immer noch bei sich? Nein, sie sollte wenige Zeit später, erneut unter Vollnarkos­e, entfernt werden, musste aber doch noch länger bleiben. Das war dann in etwa meine achte Operation seit der Amputation, immer unter Vollnarkos­e.

Ihre achte Operation innerhalb von nicht mal einem Jahr? Wie kann es sein, dass niemand etwas bemerkt hat? Ich bin einfach morgens in die Klinik, habe mich operieren las-

SIE HATTE SORGE, DASS DER KREBS DOCH NOCH ZURÜCKKOMM­T

 ??  ?? SZENE FRÜHER 2014 zeigte Antje-Katrin Kühnemann bei den Salzburger Festspiele­n in einem eleganten Trägerklei­d ihr Dekolleté
SZENE FRÜHER 2014 zeigte Antje-Katrin Kühnemann bei den Salzburger Festspiele­n in einem eleganten Trägerklei­d ihr Dekolleté
 ??  ?? LEBENSLIEB­E Mit dem Industriel­len Jörg Gühring ist sie seit 1994 verheirate­t. Hier besuchte das Paar eine Vernissage in der Galerie Gmurzynska in St. Moritz, wo es ein Haus besitzt
LEBENSLIEB­E Mit dem Industriel­len Jörg Gühring ist sie seit 1994 verheirate­t. Hier besuchte das Paar eine Vernissage in der Galerie Gmurzynska in St. Moritz, wo es ein Haus besitzt

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