Helmut Kohl: Seine Ex-Geliebte enthüllt: Der Altkanzler bezahlte ihre Scheidung
BEATRICE HERBOLD & HELMUT KOHL waren viele Jahre ein heimliches Paar. Nach ihrer Scheidung hatte sie „nichts mehr“– der Kanzler gab ihr damals das Geld
Manchmal können kleine Versehen eine große Wende im Leben auslösen: Als Beatrice Herbold in ihrem Osterurlaub in Bad Hofgastein die Tür zur Hotelsauna öffnete, erstarrte die in ein Handtuch gewickelte Urlauberin fast vor Schreck. Auf der Holzbank thronte der Bundeskanzler in all seiner Fülle. Und neben Helmut Kohl saß ein Mann, den sie später als Ecki Seeber, seinen Fahrer, kennenlernen sollte. Beatrice Herbold, die mit ihrem Ehemann ein paar Tage im Hotel „St. Georg“verbrachte, hatte an dem Tag ein Hinweisschild übersehen, dass die Sauna wegen „privater Nutzung“geschlossen sei. Was leicht eine peinliche Situation hätte werden können, erwies sich als „total unkompliziert“. „Helmut Kohl sagte, ich solle mich neben ihn setzen“, erzählt die heute 59-Jährige aus Berlin. Vor zwei Jahren hatte die Immobilienexpertin in BUNTE ihre fast 20 Jahre geheim gehaltene Affäre mit Helmut Kohl öffentlich gemacht. Die Geschichte dieser jahrelangen Liebe begann an jenem Tag in der Sauna in Bad Hofgastein und endete 1998. Nach der Abwahl Kohls als Bundeskanzler wurden seine Besuche bei der Geliebten immer seltener, zum letzten Mal traf sie den CDU-Politiker im Jahr 2000.
Wie Helmut Kohl, der seit 1960 mit seiner Hannelore (†68) verheiratet war, lebte auch Beatrice Herbold damals in einer Ehe. 1984 hatte sie einen 19 Jahre älteren Unternehmer geheiratet, einen erfolgreichen Berater mit eigener Firma im Taunus. „Unsere Ehe war nie gut“, erzählt Beatrice Herbold BUNTE. „Unsere Lebenskonzepte passten einfach nicht zusammen.“Trotzdem arrangierte sie sich: „Ich war katholisch erzogen“, sagt sie, „eine Scheidung kam für mich eigentlich nicht infrage.“
Doch die Beziehung zwischen ihr und Helmut Kohl wurde immer enger und vertrauter. Am 16. September 1995 besuchte der berühmte Staatsmann sie zum ersten Mal zu Hause in ihrer Altbauwohnung in Wiesbaden. Jahrelang kam er regelmäßig, zeitweise fast jede Woche. Und jeden Tag rief er an. Auch sie konnte ihn jederzeit erreichen. Wenn sie im Kanzleramt anrief, stellte seine Sekretärin Juliane Weber sofort zum „Kanzler der Einheit“durch.
Eine kühle Ehe und verliebte Gefühle für einen anderen Mann. Beatrice Herbold fasste schließlich den Entschluss, sich scheiden zu lassen. Sie bat Kohl, ihren Vertrauten, um Rat. Er empfahl ihr einen Frankfurter Rechtsanwalt, „meine Leute sagen, der ist gut“, habe er damals versichert. „Lässt du dich meinetwegen scheiden?“, wollte der Kanzler wissen und habe betont, dass er das nicht wolle, dass dieser Liebesbeweis nicht nötig sei. „Aber eigentlich gefiel ihm der Gedanke“, erinnert sich Beatrice Herbold.
Die Scheidung war schwierig, sie zog sich vier Jahre hin, auch weil der von Kohl empfohlene Anwalt wenig Interesse an dem Fall zeigte: Seine Mandantin versprach kein lukratives Honorar. Mit der zwei Jahre zuvor gegründeten Modelagentur verdiente sie bisher nur wenig Geld und während der Ehe hatte sie in der Firma ihres Mannes als Assistentin gearbeitet. Für 2000 Mark im Monat hatte sie ihren Ehemann zu Terminen chauffiert und Büroarbeiten erledigt.
„Heute weiß ich, mein Ehemann hat mich bei der Scheidung betrogen“, klagt Beatrice Herbold an. Der Unternehmer habe damals vorgegeben, seine Firma stehe kurz vor dem Ruin. „Er trieb mich der-
Im UMSCHLAG lagen 50 000 Mark
maßen in die Enge, dass ich schließlich einen Trennungs- und Scheidungsfolgevertrag unterschrieb.“Am 6. November 1996, zwei Jahre vor der amtlichen Trennung, unterzeichnete sie bei einem Notar im Taunus einen umfassenden Verzicht (Urkunde 357/96): Gütertrennung, Verzicht auf Unterhalt und auf Versorgungsausgleich. Als angebliche Abfindung erhielt sie die Hälfte einer Eigentumswohnung. Diese war jedoch so hoch mit Hypotheken belastet, dass beim späteren Verkauf ein Verlust übrig blieb.
„Ich hatte nichts mehr. Ich war so arm, dass ich nicht einmal meine Scheidung bezahlen konnte“, erinnert sich Beatrice Herbold. Helmut Kohl sei damals „fassungslos“gewesen und es sei ihm „peinlich“gewesen, dass er diesen Anwalt empfohlen hatte.
Knapp 30000 Mark hatten die Scheidungsanwälte in Rechnung gestellt. „Ich konnte nicht zahlen, ich musste um Aufschub bitten“, erzählt Herbold. Eines Tages saß Kohl in ihrer Küche, zog einen weißen Umschlag aus dem Jackett und legte ihn auf den Tisch. Für dich, habe er gesagt. Damit zahlst du deine Rechnungen. Der Umschlag enthielt 50000 Mark – 50 braune TausenderScheine.
Das könne sie nicht annehmen und außerdem sei es viel zu viel Geld, habe sie abgewehrt. Aber Kohl habe darauf bestanden und gesagt: „Nimm das. Ich will, dass du auch ein bisschen Geld für dich hast.“
Ihr Exmann dagegen schien inzwischen einen Millionendeal gelandet zu haben. Einige Zeit nach der Scheidung meldete die Wirtschaftspresse, dass seine Firma an eine amerikanische Beratungsfirma verkauft worden war. „Sie haben wesentlich mehr als den Jahresumsatz gezahlt“, jubelte sein Geschäftspartner damals im „Handelsblatt“. Der Kaufpreis dürfte eine mittlere zweistellige Millionensumme betragen haben, schätzten Wirtschaftsexperten.
Als BUNTE Herbolds Exmann vor wenigen Tagen um eine Stellungnahme bittet, antwortet er: Die Vorwürfe seien „nicht zutreffend“. In einer weiteren Mail fügt er prosaisch hinzu: Die Vergangenheit habe ihm „nichts Neues zu sagen. Manche Menschen treten in dein Leben ein wie ein Segen, andere wiederum wie eine Lektion.“
Eine weitere Lektion eröffnet nun Beatrice Herbolds neuer Rechtsanwalt: Die damaligen Vereinbarungen seien „von falschen Voraussetzungen ausgegangen, damit entfällt die Geschäftsgrundlage“, schreibt er dem Unternehmer in einem Brief. Wegen „arglistiger Täuschung“sei der gesamte Vertrag unwirksam.
Die Konsequenzen, die der Anwalt aufzählt, könnten dem Ausgang der Scheidung eine neue Wendung geben: Beatrice Herbold stehe Zugewinnausgleich zu. Der Anwalt ruft als „noch nicht genau bestimmbare“Forderung drei Millionen Euro auf.
Diese Summe dürfte dem Unternehmer bekannt vorkommen. Bekannten soll er erzählt haben, dass er seine Exfrau mit drei Millionen Euro abgefunden habe. Der Anwalt erinnert ihn nun an seine – bisher nur verbale – Großzügigkeit.
ICH WAR KATHOLISCH ERZOGEN. SCHEIDUNG KAM EIGENTLICH NICHT INFRAGE NACH DER SCHEIDUNG VERKAUFTE DER EXMANN SEINE FIRMA