Gibt es die eine Zukunft zweimal?
Man kann es sich noch so fest vornehmen. Man kann es sich noch so sehr wünschen. Man kann sie mit aller Kraft versuchen festzuhalten. Doch irgendwann ist sie plötzlich weg. Die Liebe. Sie hat sich davongeschlichen. Einfach so. Unbemerkt oder unbeachtet. Ungewollt oder sehenden Auges. Die Liebe wollte nicht mehr bleiben. Meist zerschellt sie am Alltag. Aufgerieben zwischen beruflichem Leistungsdruck und privater Erwartungshaltung. Das Teuflische ist, dass die Liebe duldsam sein kann. Dass sie viel erträgt und dazu einlädt, Grenzen zu überschreiten. Bis sie nicht mehr kitten kann, was längst zerbrochen ist. Dann steht man alleine da. Mit sich und seinem Partner. Aber ohne die Liebe.
Dem Sterne- und TV-Koch Andi Schweiger und seiner Frau, der namhaften Patissière Franzi, ist es so ergangen. Nach zehn Jahren Ehe standen sie vor der Scheidung. „Wir haben 24 Stunden am Tag miteinander verbracht, hatten uns nichts mehr zu sagen, wussten nicht mehr, wovon der andere träumt“, sagt Andi Schweiger, „unser gemeinsames Restaurant hat uns zerbröselt, wir haben uns kaputtgearbeitet.“Beide legten die Eheringe ab – kamen jedoch nicht voneinander los. „Wir saßen beim Scheidungsanwalt und haben beide nur geheult. Da meinte der Anwalt, vielleicht sollten wir mal ein Bier miteinander trinken gehen“, erinnert sich Franzi. Sie wagten noch einen gemeinsamen Urlaub. Und merkten, wie viel sie noch verbindet. Heute sagt Andi: „Ich liebe einfach alles an Franzi. Ich wache jeden Morgen glücklich neben ihr auf.“
Die Liebe beschützt uns, wie sie uns auch immer wieder auf eine Probe stellt. Und manchmal ist sie in Wahrheit gar nicht gegangen. Sie hat sich nur ein anderes Gewand angelegt. Sie kommt als neue Gestalt durch die Tür und ist einem doch so vertraut. Nur zu Egoisten kommt sie nicht. Die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.