Hans Georg Näder: Der Milliardär zeigt BUNTE seine Superjacht
PROF. HANS GEORG NÄDER Der Unternehmer (Ottobock-Prothesen) zeigt BUNTE seine Luxus-Segeljacht „Pink Gin“, die in seiner Werft gebaut wurde. Sie ist für ihn Büro, Hotel und Treffpunkt für Familie und Freunde
Großmutter sei Dank! Hans Georg Näder war erst 23 Jahre alt, als er von seiner Oma ein Mietshaus geschenkt bekam – sechs Wohnungen, irgendwo auf dem Land. Doch der Sohn des Unternehmers Max Näder (Orthopädische Industrie GmbH Otto Bock) sehnte sich schon damals als BWL-Student „nach vielem, nur nicht nach einem Mietshaus. Ich wollte ein Boot“, erzählt er BUNTE. „Also fragte ich meine Oma, ob sie ein Problem damit hätte, wenn ich das Haus verkaufen und es in eine Jacht eintauschen würde. Sie sagte, ich solle tun, was mich glücklich macht.“Ein paar Wochen später fuhr der Junior nach Schweden und ließ sich seine erste eigene Segeljacht bauen, „meine erste ,Pink Gin‘“.
Er lächelt. „Ich habe mich innerhalb weniger Jahre von 37 Fuß auf 70 Fuß hochgearbeitet.“Seine aktuelle „Pink Gin VI“misst 175 Fuß und ist das wohl Beste und Teuerste (geschätzter Preis: ca. 50 Mio. Euro), was es in diesem Segment derzeit auf den Weltmeeren gibt. „Ein neues Boot zu kaufen, ähnelt dem Kauf einer neuen Küche oder Handtasche. Eigentlich braucht man es nicht.“Pause. „Man braucht Familie, Freunde, Liebe und Gesundheit. Das ist der schönste Cocktail des Lebens. Aber der Ozean ist eben der beste Platz in der Welt, um diesen Cocktail richtig genießen zu können“, sagt Hans Georg Näder. „Von daher brauche ich gelegentlich eben doch ein neues Schiff.“
Für Hans Georg Näder, 56, seit 28 Jahren Chef des ProthesenWeltmarktführers Ottobock und inzwischen Milliardär (geschätzte 2,2 Mrd. Dollar Vermögen, Platz 939 der reichsten Menschen der Welt), Kunstsammler, Mäzen und Besitzer der finnischen LuxusWerft Baltic Yachts (hier lässt er seine eigenen Schiffe bauen), ist seine Jacht zugleich auch Wohnung, Hotel, Büro und Seelentröster. Als er im März dahinterkam, dass ihn seine Verlobte hintergangen und betrogen hatte, packte er seine Sachen und segelte mit seiner achtköpfigen Crew („Mein Kapitän ist längst ein Freund geworden“) durch die Karibik.
„Ich kann von überall aus arbeiten, am liebsten natürlich auf meiner Jacht. Mein iPhone habe ich stets bei mir. Auf der ,Pink Gin‘ gibt es zudem ein komplettes Office und Internet“, erzählt er BUNTE, als wir uns Mitte April im Berliner Ottobock Science Center mit Blick auf den Reichstag treffen. „Segeln macht demütig. Wer einmal bei zehn Meter hohen Wellen durch die Straße von Gibraltar gefahren ist, verliert danach nie wieder die Bodenhaftung.“
Den Betrug seiner Ex habe er „längst“verarbeitet. „Die Liebe kommt, die Liebe geht. Das ist wie mit den Jahreszeiten“, sagt er. Auch wenn die Beziehung ein juristisches Nachspiel hat.
Können Sie verzeihen, Herr Prof. Näder? „Natürlich. Das muss man, sonst ist man nicht lebensfähig. Aber nicht alles.“