Friedrich von Württemberg: Todesdrama um den Milliarden-Erben
Der Erbe des schwerreichen Adelshauses verunglückte mit seinem Lieblings-Porsche. Er hinterlässt eine junge Frau und drei Kinder. Sein erst 23 Jahre alter Sohn folgt ihm nach
Dieser Sommer sollte einer der glücklichsten für das Haus Württemberg werden. In Rom wollten Herzog Friedrich, 56, und Ehefrau Herzogin Marie, 44, Silberhochzeit feiern. Des Herzogs Bruder, Philipp von Württemberg, 53, wollte seine schöne Tochter Herzogin Sophie, 24, spektakulär am Tegernsee verheiraten. Und am Wochenende hätte Friedrich von Württemberg Europas reichste Großgrundbesitzer zu Gast haben sollen, die seine Hofkammer in Schloss Altshausen als Musterbetrieb besichtigen wollten und die er zum eleganten Diner auf sein Zweitschloss in Friedrichshafen geladen hatte. Doch dann kam alles anders.
Auf dem Rückweg von Altshausen nach Friedrichshafen, wo er letzte Details für den Besuch der 250 adligen Großgrundbesitzer („Friends of the Countryside“) besprochen hatte, verunglückte der 56-Jährige mit seinem Porsche-Oldtimer tödlich: In einer Kurve auf der Kreisstraße 7962 wollte der Erbe des Hauses Württemberg einen Traktor mit Anhänger überholen und übersah dabei einen entgegenkommenden Ford. Während die drei Insassen des Ford nur leicht verletzt wurden, starb der Herzog noch an der Unfallstelle. Sein Porsche 356 Cabrio hatte weder Airbag noch Sicherheitsgurte.
Über dem Schloss wehten die Banner auf Halbmast, die Herzogin und die drei Kinder standen komplett unter Schock. Der Bruder des Herzogs, Sotheby’s-Europa-Chef Philipp von Württemberg, war gerade auf dem Weg nach New York ins Headquarter, um die Jahrhundert-Auktion des Blauen Farnese (legendärer Diamant) vorzubereiten, als ihn die Todesnachricht erreichte. Er flog auf der Stelle zurück. Die Traumhochzeit seiner Tochter Sophie wird nun wohl verschoben werden müssen, sonst müsste sie ganz ohne Tanz abgehalten werden. So ist es im Hochadel während eines Trauerjahrs üblich.
Die versammelten Großgrundbesitzer waren wie vom Blitz getroffen – der Gastgeber war brutal aus dem Leben gerissen worden. Spontan sprang Bernhard Prinz von Baden, 47, für seinen verunglückten Freund ein und stellte Schloss Salem als Ersatz für die Betriebsbesichtigung zur Verfügung.
Herzog Friedrich war in seiner Heimat außerordentlich beliebt. Er engagierte sich in vielen Vereinen, Standesdünkel war ihm fremd. Einzige Extravaganz: der grüne Porsche 356 Baujahr 1961 – derselbe Jahrgang wie er. Er ließ ihn sogar von Blau in Irischgrün umspritzen, seine Lieblingsfarbe. Dass er ausgerechnet in seinem Liebhaberstück den Tod fand, ist ein grausamer Winkelzug des Schicksals.
Das milliardenschwere Erbe wird jetzt der erst 23 Jahre alte Sohn Herzog Wilhelm antreten müssen. Um die Verantwortung zu teilen, war in der Vergangenheit darüber nachgedacht worden, das Hausgesetz zu ändern und Friedrichs Brüder als Beiräte zu installieren. In großen Dynastien bleibt kaum Zeit für Trauer, wenn die Pflicht ruft.
SEIN ERST 23 JAHRE ALTER SOHN MUSS DAS MILLIARDENERBE ANTRETEN