Köstlichkeit mit GARNELEN
Schwarz-Weiß-Denken ist normalerweise nicht mein Ding. Aber für meinen vegetarischen Star der Woche mache ich eine Ausnahme: den Knoblauch. Aktuell lässt sich nämlich aus dem milden jungen Knoblauch eine Ajo blanco machen, eine Art weiße Gazpacho mit gemahlenen Mandeln. Um allerdings die berühmte Knoblauchfahne zu vermeiden, empfehle ich schwarzen Knoblauch, eine fermentierte Spezialität von der koreanischen Halbinsel.
Seit Jahrhunderten nutzen Menschen den natürlichen Gärprozess der Fermentation, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, z. B. die simple Essiggurke. Wahre Weltmeister in dieser Technik sind die Koreaner, wie ich schon 1988 bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul als Ernährungsberater für die deutsche Mannschaft feststellte. Heute ist Korea in aller Munde – zumindest seine fermentierten Deli- katessen. Die berühmteste dürfte Kimchi sein, milchsauer vergorener Chinakohl. Den sollte inzwischen auch Gerhard Schröder schätzen – dank seiner südkoreanischen Lebensgefährtin Soyeon Kim. Denn das knackige, süßlich-scharfe Kohlgemüse passt nicht nur zur geliebten Currywurst des Altkanzlers, es ist darüber hinaus unglaublich gesund. Während man Kimchi ohne Weiteres selbst zu Hause herstellen kann, empfehle ich Ihnen, den schwarzen Knoblauch für mein Garnelentatar (siehe Rezept) im Fachhandel zu erstehen. Die Superknolle muss man nämlich 40 Tage lang bei circa 65 Grad im geschlossenen Ofen vor sich hin gären lassen. Darauf verzichten sollten Sie jedoch auf keinen Fall. Ihr Aroma mit Noten von Karamell und Balsamico-Essig ist einfach „schmäcktakulär“. Und garantiert ohne Knoblauchfahne.