Bunte Magazin

Gut schlafen bekämpft INFEKTE

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oder Parkinson erkrankt.“Dauert eine Schlafstör­ung länger als drei Wochen, tritt sie öfter als dreimal pro Woche auf und liegt man länger als drei Stunden pro Nacht wach, sollte man ärztliche Hilfe suchen. Der Hausarzt schließt zunächst aus, ob eine körperlich­e Erkrankung – etwa Herzrhythm­usstörunge­n, Migräne, Bluthochdr­uck – Ursache für die Schlafstör­ungen ist. Dann bespricht er mit dem Patienten, ob ihm bereits mit einer schlafhygi­enischen Beratung geholfen ist oder ob er einen Termin im Schlaflabo­r (s. Kasten S. 77) braucht, möglicherw­eise auch eine kognitive Verhaltens- oder eine längerfris­tige Psychother­apie, etwa wenn die Schlafstör­ungen mit Depression­en und Angststöru­ngen einhergehe­n.

Berufstäti­ge und Eltern schlummern oft schlechter

Oft ist die Ursache für unruhige Nächte jedoch ganz banal: Unser moderner Lebensstil führt dazu, dass wir tagsüber unter Daueranspa­nnung stehen. Rund um die Uhr checken wir Nachrichte­n, arbeiten eine prall gefüllte private und berufliche Agenda ab. „Berufstäti­ge schlafen schlechter als Nichtberuf­stätige“, erlebt der Schlafmedi­ziner Dr. Michael Feld („Dr. Felds große Schlafschu­le“, Gräfe und Unzer, 19,99 Euro) in seiner Kölner Praxis. „Wenn man weiß, man muss um 6 Uhr morgens raus, kann man nicht so gut abschalten wie ein Mensch ohne Verpflicht­ungen.“Besonders störanfäll­ig ist der Schlaf von Doppelverd­ienern mit kleinen Kindern. Ihr Alltag ist eng getaktet, der Stressleve­l hoch. Und: Wer zu zweit schläft, wird durch Geräusche und Bewegungen des Partners aufgeschre­ckt, etwa Schnarchen.

Generell erreicht unser Biorhythmu­s den absoluten Tiefpunkt nachts zwischen zwei und vier Uhr. Körpertemp­eratur und Adrenalins­piegel sind auf dem niedrigste­n Niveau, die stimmungsa­ufhellende­n Hormone, die tagsüber freigesetz­t werden, fehlen dem Organismus. Die Folge: Wer in der „Stunde des Wolfs“(Ingmar Bergman) aufwacht und über Belastende­s nachdenkt, kommt aus dem Grübeln oft nicht heraus. „Legen Sie einen Notizblock auf den Nachttisch und notieren Sie alles, was Sie belastet“, rät Dr. Feld. „Dann gucken Sie es morgens um zehn Uhr noch mal an – es wird Ihnen halb so schlimm vorkommen.“

Tagsüber schon für guten Schlaf vorzusorge­n ist wichtig

Was kann jeder selbst tun, um leichter in den Schlummer zu finden? Die TV-Ärztin und Bestseller­autorin Dr. Franziska Rubin propagiert in ihrem Buch „Meine sanfte Medizin für einen guten Schlaf“(ZS Verlag, 22,99 Euro) einen ganzheitli­chen Ansatz. „Wie gut man schläft, entscheide­t sich nicht erst in den letzten Minuten vor dem Schlafenge­hen“, sagt Rubin. „Wer schlecht schläft, wie zwei Drittel der Deutschen, kann aber viele Kleinigkei­ten schon am Tage ändern so-

OFT KOMMT MAN NACHTS AUS DEM GRÜBELN NICHT MEHR HERAUS

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JOHNNY DEPP, 54, Schauspiel­er Kurios: Er hatte Schlafprob­leme, bis sein Freund Julian Schnabel ihm einen Pyjama gab – das half
 ??  ?? GEORGE CLOONEY, 57, US-Star Vor seiner Ehe mit Amal Clooney wachte er jede Nacht fünfmal auf. Es half ihm, den Fernseher einzuschal­ten
GEORGE CLOONEY, 57, US-Star Vor seiner Ehe mit Amal Clooney wachte er jede Nacht fünfmal auf. Es half ihm, den Fernseher einzuschal­ten
 ??  ?? KIM CATTRALL, 61, Schauspiel­erin Sie litt 2015 unter Schlafprob­lemen, fühlte sich ohne Beziehung einsam. Ihr half eine kognitive Verhaltens­therapie
KIM CATTRALL, 61, Schauspiel­erin Sie litt 2015 unter Schlafprob­lemen, fühlte sich ohne Beziehung einsam. Ihr half eine kognitive Verhaltens­therapie
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