Sie eröffnet eine Galerie
Manche deuten es als Niederlage, Simone Menne empfindet es als eine „neue, tolle Freiheit“. Nachdem die Topmanagerin Ende 2017 als Finanzchefin beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ausgeschieden war, startet sie jetzt ein neues – ungewöhnliches – berufliches Kapitel. In ihrer Heimatstadt Kiel eröffnet sie in einer „kleinen, schönen Straße“eine Galerie. „Ums Geldverdienen geht es mir dabei nicht“, sagt sie zu BUNTE, sie wolle junge Künstler fördern. Vom Kunstmarkt, so gibt die Hobbymalerin zu, habe sie „bisher wenig Ahnung“. Die Idee folge eher ihrem Lebensmotto, „eingefahrene Wege zu verlassen und Neues zu erlernen“.
Bisher galt die 57-Jährige als Vorzeige-Karrierefrau. Sie war die erste Finanzvorstandsfrau eines DAXKonzerns (Lufthansa). Außerdem sitzt sie in mehreren Aufsichtsräten, unter anderem bei BMW und der Deutschen Post DHL. Für einen „supertollen Job“würde sie wieder in die Wirtschaft wechseln, sagt Menne – jedoch nur für einen Chefposten.
Also doch Wehmut zum Abschied aus der Welt der Mächtigen? „Ein kleines bisschen schon“, gibt Simone Menne zu. Ihr gehe es nicht um Macht und Status, „darauf können Frauen leichter verzichten als Männer“. Sie möchte „etwas bewegen“und das könne man „nur als Chef“. Nun leitet die Ex-Topmanagerin eine 90-qm-Galerie in Kiel. In einer kleinen Welt erweist sich meist schnell, wer wirklich etwas bewegt.