Witzigmanns Woche: Sommerküche
Das Land Österreich ist gleich Wiener Schnitzel mal Tafelspitz geteilt durch Apfelstrudel. Mit dieser Formel hat der Medienmanager Hans Mahr den internationalen Blick auf die Küche seines und meines Heimat- landes beschrieben.
Damit wollte der Wiener (und Lebensgefährte der TV-Moderatorin Katja Burkard) vorsichtig darauf aufmerksam ma- chen, dass die Alpenrepublik kulinarisch weit mehr zu bieten hat. Recht hat er. Zwar sieht Österreich auf der Landkarte aus wie ein Wiener Schnitzel – aber diese Kalbfleisch-Ikone steht nur stellvertretend für die sogenannte Wiener Küche. Damit ist eine gutbürgerliche Kost gemeint, geprägt in einer Zeit, als Wien noch die Zentrale der k.u.k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn war. Dieser heute als kalorienreich und fleischlastig empfundenen Kost steht die „Neue Wiener Küche“entgegen – traditionelle Kochkunst, aber mit einzigartigen Produkten aus Regionen des Landes: vom Tauernlamm der Zentralalpen bis zum steirischen Kürbiskernöl. Oft wird die moderne österreichische Küche auch unter dem Begriff „Alpinküche“geführt. Damit grenzt man aber vor allem den südlichen Genussraum aus, der nicht nur landschaftlich an die Toskana erinnert. Jenseits aller Namen indes bleibt eines unverändert: Es ist eine Küche mit süßem Kern aus unwiderstehlichen Mehlspeisen wie den Topfenknödeln (siehe Rezept). Und die sind einfach sakrisch guat.