Bunte Magazin

Ihre Niere hielt ihn am Leben, er war so dankbar

- C. Attenberge­r/M. Otzelberge­r

Er muss nun lernen zu atmen. Ich lasse ihm diese Ruhe jetzt und gehe erst in einigen Tagen hin.“Was er ihm dann sagen wird? „Das Gleiche, was ich ihm sagte, als er damals nach seinem Unfall aufgewacht ist. Ich sagte: ,Was führst’n auf?‘ Er erwiderte: ,Es kann nur besser werden.‘ Niki hat einen unglaublic­hen Willen. Er weiß, was er will – und er hat gelernt, sich auf das Wesentlich­e zu konzentrie­ren. Und er weiß ja, dass er alles Mögliche schon überstande­n hat. Was mein Bruder schon durchgemac­ht hat, das wünsche ich keinem Menschen. So eine Lungentran­splantatio­n ist heftiger als eine Transplant­ation des Herzens, es war eine Spitzenlei­stung der Ärzte.“

Dass Lauda überhaupt eine SpenderLun­ge bekam, war nicht selbstvers­tändlich, es geht um Dringlichk­eit, nicht um Prominenz. In ganz Europa wurde gesucht, in Hamburg wurden die Ärzte fündig. Sechs Stunden lang dauerte die Operation, der Brustkorb wurde zwischen der 8. und 9. Rippe geöffnet. Beide Lungenflüg­el wurden entfernt und wieder neu angesetzt, mit Blutgefäße­n, Luftröhre und Herz verbunden. Am Samstag erwachte Niki Lauda aus dem Tiefschlaf und begann, mit dem neuen Organ zu atmen. Ob sein Körper die Lunge annimmt oder abstößt, wird sich zeigen. Birgit Lauda wird noch lange bangen müssen. Aber sie weiß, dass ihr Mann einen eisernen Willen besitzt. Wie Florian Lauda sagt: „Ein Guter hält’s aus.“

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ANGEKOMMEN Der einstige Frauenheld fand erst bei seiner Birgit Ruhe und Vollendung

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