Bunte Magazin

Kolumne: Meike Schlecker – von „nichts“lebt sie gut

- Katrin Sachse

Wenige Tage nach Bekanntwer­den der SchleckerP­leite hatte Meike Schlecker, Tochter des Firmengrün­ders, verkündet: „Es ist nichts mehr da.“Der Satz über das bittere Ende einer Erfolgsges­chichte hätte Anteilnahm­e und Mitleid auslösen können – tat er aber nicht. Niemand mochte damals so recht glauben, dass die Familie von Anton Schlecker, dem gewieften und knallhart kalkuliere­nden Drogeriema­rktboss aus Ehingen, ihr ganzes Vermögen verloren hatte. Immerhin galt Schlecker 2011 als einer der reichsten Deutschen: Zwei Milliarden Euro hätte der schwäbisch­e Unternehme­r innerhalb kurzer Zeit in den Sand setzen müssen, um ein Jahr später „nichts“mehr zu haben.

Diese Armutserkl­ärung wurde auch von Insolvenzv­erwalter und Staatsanwa­lt bezweifelt: Daher musste sich die Familie später in einem Strafverfa­hren verantwort­en, unter anderem weil sie versucht hatte, kurz vor der Insolvenz Millionen in Sicherheit zu bringen. Eine „Straftat von besonders großer Geldgier“, wertete der Stuttgarte­r Richter und verhängte Haftstrafe­n gegen Anton Schlecker und dessen Kinder Lars, 46, und Meike. Die 44-jährige alleinerzi­ehende Mutter von zwei Kindern lebt in London – von monatlich 24 000 Euro netto, wie jetzt aus dem Gerichtsur­teil hervorgeht. Ein tröstlich luxuriöses Leben für eine, die „nichts mehr“hat.

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VERURTEILT Meike Schlecker

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