Kolumne: Meike Schlecker – von „nichts“lebt sie gut
Wenige Tage nach Bekanntwerden der SchleckerPleite hatte Meike Schlecker, Tochter des Firmengründers, verkündet: „Es ist nichts mehr da.“Der Satz über das bittere Ende einer Erfolgsgeschichte hätte Anteilnahme und Mitleid auslösen können – tat er aber nicht. Niemand mochte damals so recht glauben, dass die Familie von Anton Schlecker, dem gewieften und knallhart kalkulierenden Drogeriemarktboss aus Ehingen, ihr ganzes Vermögen verloren hatte. Immerhin galt Schlecker 2011 als einer der reichsten Deutschen: Zwei Milliarden Euro hätte der schwäbische Unternehmer innerhalb kurzer Zeit in den Sand setzen müssen, um ein Jahr später „nichts“mehr zu haben.
Diese Armutserklärung wurde auch von Insolvenzverwalter und Staatsanwalt bezweifelt: Daher musste sich die Familie später in einem Strafverfahren verantworten, unter anderem weil sie versucht hatte, kurz vor der Insolvenz Millionen in Sicherheit zu bringen. Eine „Straftat von besonders großer Geldgier“, wertete der Stuttgarter Richter und verhängte Haftstrafen gegen Anton Schlecker und dessen Kinder Lars, 46, und Meike. Die 44-jährige alleinerziehende Mutter von zwei Kindern lebt in London – von monatlich 24 000 Euro netto, wie jetzt aus dem Gerichtsurteil hervorgeht. Ein tröstlich luxuriöses Leben für eine, die „nichts mehr“hat.