Emilia Schüle: Der besondere Mode-Style des Jungstars
DIE BERLINERIN ist eine der begehrtesten Jungschauspielerinnen Deutschlands. Eine Begegnung in der Provence
Sie gehört zu jener Generation der jungen deutschen Schauspielerinnen, deren Anwesenheit aus einer Shop-Eröffnung einen Event macht, in der Sprache der Party-Profis ein sogenannter Top-A-Liner, ein Superpromi also – und das mit 25 Jahren.
Diesen Star-Status hat Emilia Schüle zuvorderst natürlich ihrem Schauspieltalent zu verdanken: Millionen sahen sie in den Erfolgsserien „Ku’damm 59“oder „Charité“. Im preisgekrönten Kinofilm „Jugend ohne Gott“spielte sie mit Exfreund und Kollege Jannis Niewöhner so heiße Liebesszenen, dass man kaum glauben kann, dass diese Beziehung wirklich vorbei ist. Und richtig berühmt wurde sie über Nacht als „Wegwerfmädchen“im gleichnamigen „Tatort“.
Darüber hinaus setzt sich ihr Gespür für Qualität und „gute Stoffe“im Äußeren fort: Mithilfe einer professionellen Stylistin hat sie einen auffallend schönen, modernen und eigenen Look entwickelt, in Best-dressed-Rankings hält sie locker mit der Jeunesse dorée Hollywoods mit. BUNTE begleitete Emilia Schüle – gut gelaunt, ohne Make-up und mit leicht zerzaustem Pony – bei ihrem ersten Beauty-Shooting für L’Occitane in Manosque in der Provence: „Privat versuche ich, mich weitestgehend nicht zu schminken – ich bin sowieso ziemlich talentfrei, was das betrifft.“Ihr Stil ist unangestrengt – „effortless“, wie es in der Modesprache heißt –, aber das durchaus beabsichtigt: „Ich habe mich in den letzten Jahren dem Berliner Chic, der vor allem Understatement ist, angepasst. Es geht mir nicht darum rauszustechen, sondern ich möchte mich in meiner Kleidung wohlfühlen.“
Geboren wurde Emilia Schüle in Blagoweschtschensk im Osten Russlands. Als sie ein Jahr alt war, wanderten ihre Eltern, beide Ärzte, nach Berlin aus. Sie modelte, spielte früh Theater und nahm Tanz- und Schauspielunterricht. „Zwischen meiner Zeit als Teenie-Darsteller und erwachsener Schauspielerin hatte ich Phasen, in denen ich mir gewünscht hätte, dass das Leben in eine andere Richtung geht“, sagt sie nach-
ES GEHT MIR NICHT DARUM, RAUSZUSTECHEN SONDERN ICH MÖCHTE MICH IN MEINER KLEIDUNG WOHLFÜHLEN
denklich. „Ich musste auf einiges verzichten, habe aber auch viel gewonnen. Ich habe die Schauspielerei stets als Ansporn an mich selbst gesehen, noch mehr zu investieren.“
Wohl wissend, dass Aussehen und Ausstrahlung zu ihrem Kapital zählen, legt sie das Portfolio ihrer Schönheit in bewährte Hände: „Ich hatte schon früh ein Team an meiner Seite. Ich bin zu faul, um mich für ein Event zu schminken, geschweige denn, mir ein Outfit rauszusuchen. Außerdem hatte ich zu Beginn meiner Karriere einige modische Fehltritte auf dem roten Teppich, da vertraue ich lieber auf meinen Maskenbildner und meine Stylistin.“
Eine weitere bewusste Entscheidung: Trotz ihrer 200 000 Follower auf Instagram lebt sie nicht nur mit dem Handy in der Hand. „Ich achte sehr darauf, wie ich mich präsentiere, weil ich mir bewusst bin, dass viele junge Mädchen mir folgen. Instagram ist leider überflutet mit sinnentleerten Inhalten und wahnsinnig selbstfokussierten Influencern, da versuche ich zu differenzieren.“
Auf ihr Privatleben angesprochen, packt sie das große Besteck der Romantik aus: „Ich glaube an die ewige Liebe und finde, man muss sie hüten und bewahren. Meine Generation trennt sich leider viel zu schnell, das finde ich schwierig. Die ewige Liebe ist doch ein schöner Anspruch, den man an das Leben haben sollte. Auch an Liebe auf den ersten Blick glaube ich.“Sagt’s und kullert wie bei einer Kamera-Nahaufnahme mit den rehbraunen Augen. Schüles Natur-Schauspiel sozusagen …
ICH ACHTE SEHR DARAUF, WIE ICH MICH PRÄSENTIERE