Sarah Kern: Insolvenz angemeldet
ANFANG 2018 HATTE DAS MÜNCHNER FINANZAMT IHRE KONTEN GESPERRT
Der kleine Inselstaat Malta mit seinem milden Mittelmeerklima ist immer eine Reise wert. Von München aus ist man in gut zwei Flugstunden dort, vor Ort gibt es gutes Essen (Nationalgericht Kaninchen) und jede Menge antike Überbleibsel. Aktuell ist die Hauptstadt Valletta Kulturhauptstadt Europas 2018.
Anfang August ist die Designerin und Homeshopping-Verkäuferin Sarah Kern, 49, nach Malta ausgewandert, dort wohnt sie mit ihren Söhnen Olivier, 24, und Romeo, 10, in einer möblierten Luxuswohnung (drei Etagen, Dachterrasse, Whirlpool) in Sliema an der Nordostküste der Insel, Miete pro Monat rund 4000 Euro. „Ich genieße auf Malta ein entschleunigendes Leben und tanke wieder neue Kraft, damit ich positiv in die Zukunft blicken kann“, lässt Sarah Kern BUNTE über ihren Manager Helmut Werner ausrichten.
Der wahre Grund, weshalb Sarah Kern Deutschland verlassen hat, ist allerdings ihr böser Ärger mit dem Finanzamt. Die Finanzbehörden hatten der selbstständigen Unternehmerin Anfang des Jahres 2018 die Konten gesperrt, da sie mit Steuerzahlungen in Verzug geraten war. Daraufhin überschrieb sie ihre Vermarktungsfirma Sarah Kern GmbH dem Medienunternehmer Manfred Schneider, 71, aus Rastatt/Baden-Württemberg und am 26. Februar auch ihre zweite Firma, die Sarah Kern Verwaltungs GmbH, wofür sie 50000 Euro von Schneider bekam, was der Summe der Einlagen beider Firmen entspricht.
Sarah Kern kündigte den Mietvertrag ihrer Villa in Grünwald (12 000 Euro Miete pro Monat!) und mietete fortan beim InternetPortal Airbnb wechselnde Wohnungen in Bayern. Am 13. Juni stellte sie beim Amtsgericht Landshut Antrag auf Privatinsolvenz, da sie ihren Wohnsitz in der Gemeinde Wörth im Gerichtsbezirk Landshut hatte. Dem Antrag fügte sie eine Auflistung ihrer Schulden bei, u. a. 250 000 Euro Steuerschulden und ca. 9000 Euro ausstehende Leasinggebühren für ihren Porsche Panamera GTS. Diese könnten sich jedoch noch erhöhen. Das Luxusauto wurde zwar inzwischen von ihr zurückgegeben, allerdings mit Brand- löchern von Zigaretten auf den Polstern.
Am 26. Juli, 12 Uhr, eröffnete das Amtsgericht Landshut ein Insolvenzverfahren gegen Sarah Kern „wegen Zahlungsunfähigkeit“(Az: AG Landshut IN 392/18). Bis zum 30. August haben mögliche Gläubiger nun Zeit, ihre Forderungen anzumelden, als Insolvenz-verwalter wurde der Landshuter Anwalt Marcus Göbel eingesetzt.
Wo ist das Millionenvermögen von Sarah Kern geblieben? Das Exmodel war bis 1999 mit dem inzwischen verstorbenen Millionär Otto Kern verheiratet, er ist der Vater ihres ältesten Sohnes. 2016 hatte sie ihr Haus in München-Trudering für 2,5 Mio. Euro verkauft. Auch war sie mit ihren Kollektionen beim Homeshopping-Sender HSE24 über Jahre hinweg sehr erfolgreich. Dort kam es Ende 2016 zu Meinungsverschiedenheiten, man trennte sich und Sarah Kern unterschrieb beim Konkurrenten Channel21. Jedoch, das weiß BUNTE aus ihrem Umfeld, verdiente sie bis Sommer 2017 wegen des Senderwechsels kein Geld, hatte aber horrende Ausgaben.
„Eine größere Vorauszahlung der Einkommenssteuer auf mögliche Gewinnerträge, die das Finanzamt fordert, sind an der derzeitigen Situation Schuld“, sagt ihr Manager Helmut Werner zu BUNTE. „Frau Kern hat in den Jahren bei HSE24 knapp sieben Millionen Euro Steuern in Deutschland bezahlt. Bei Channel21 macht sie derzeit weit geringere Umsätze, dennoch veranlagt das Finanzamt sie wie früher. Es ist ihr aber derzeit nicht möglich, die geforderte Einkommensteuer zu begleichen. Ihr Antrag auf Ratenzahlung wurde abgelehnt. Auch hatte das Finanzamt ihre Konten gesperrt, sodass sie handlungsfähig war.“Wer bezahlt nun die Miete für ihre Wohnung auf Malta? Dort soll sie zudem Dauergast in den Beachclubs „MedAsia“und „Pearl Beach“sein. „Frau Kern bekommt monatlich vom Insolvenzverwalter eine gewisse Summe für ihren Lebensunterhalt zugeteilt“, sagt ihr Manager. „Zudem arbeitet sie fleißig bei Channel21 und will tatkräftig dabei mithelfen, dass die Forderungen bald bezahlt sind.“Spätestens in sechs Jahren ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen und Sarah Kern ist wieder schuldenfrei. Hilfreich hierbei sind sicher die günstige(re)n Umstände auf Malta.
Die Insel gilt als Steuerparadies innerhalb der EU. Der Einkommenssteuersatz liegt bei maximal 35 Prozent, im Durchschnitt zahlen die Bewohner Maltas aber nur 19 Prozent Steuern. Ein lukrativer Unterschied zu den deutlich höheren Steuersätzen in Deutschland.
Und noch einen positiven Nebeneffekt fürs Familienleben habe der Umzug nach Malta, lässt Sarah Kern BUNTE ausrichten. „Die Familie hält in diesen schwierigen Zeiten zusammen. Meine Söhne stehen bedingungslos zu mir und unterstützen mich, wo sie nur können.“Im Dezember, rechtzeitig zu ihrem 50. Geburtstag, will sich Sarah Kern angeblich für den „Playboy“ablichten lassen und demnächst zeigt sie ihr neues Leben in der VOX-Serie „Die Auswanderer“, beides sicher nicht umsonst.