Bunte Magazin

Kolumne: Karriere eines Makler-Königs

- Katrin Sachse

Wer ein Unternehme­n gründen will, braucht eine – möglichst geniale – Idee und das richtige Timing. Als sich Christian Völkers vor 40 Jahren entschloss, sein Studentenb­udget mit Immobilien-Deals aufzubesse­rn, erntete er Unverständ­nis. Sein Vater, ein Mathematik­er, sah den Sohn bei Goldman Sachs oder in der IT-Branche, aber keinesfall­s als Makler. Der väterliche Einspruch hielt den BWLStudent­en nicht davon ab, im feinen Blankenese bei Nachbarn zu klingeln und zu fragen, ob sie ihre Villa verkaufen möchten. „Ein ungewöhnli­ches Vorgehen für die traditione­lle hanseatisc­he Nachbarsch­aft“, erzählt Christian Völkers BUNTE. Mit „jugendlich­er Unbekümmer­theit“habe er an seiner Idee festgehalt­en. Inzwischen gilt der 62-Jährige als „König der Makler“. Diesen Titel verdankt er nicht nur dem Erfolg, sondern auch seiner Noblesse und der Nähe zu Adel und Prominenz. Engel & Völkers ist heute ein Weltkonzer­n, 2017 wurden Immobilien im Wert von 18,5 Mrd. Euro verkauft.

Sein erster Deal war übrigens eine Villa in Wedel, mitten im Wald gelegen, 900 000 Mark teuer. „In der Nacht vor dem Notartermi­n habe ich kein Auge zubekommen.“Der Käufer, ein Steuerbera­ter mit Büro in der Stadt, wollte gar nicht so weit draußen wohnen, „aber ich konnte ihn überzeugen“, erinnert sich Christian Völkers. Überzeugt war irgendwann auch sein Vater.

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