„Der Himmel hat mir einen ENGEL geschickt“
RALPH SIEGEL & LAURA KÄFER schweben auf Wolke sieben. Vor drei Jahren hat Deutschlands erfolgreichster Komponist die schöne Schweizerin kennengelernt. Am 15. September heiratet das verliebte Paar in München-Grünwald in der Thomaskirche
Azurblaues Meer, so weit das Auge reicht. Weiße Sonnensegel schützen Musik-Millionär Ralph Siegel, 72, und seine Verlobte Laura Käfer, 35, vor der gleißenden Hitze in Forte dei Marmi am Fuß der berühmten Carrara-Berge. In seinem „Bagno Nummer sieben“, das sein Vater Ralph Maria Siegel bereits 1960 kaufte, treffen wir das verliebte Paar ganz in Weiß bei einem Drink aus eisgekühlten Melonen mit frischem Ingwer. Ständig sucht einer die Nähe des anderen und sie küssen sich immer wieder zärtlich. An der linken Hand von Laura funkelt ein Zweikaräter, umgeben von Brillanten. „So einen wertvollen Ring habe ich noch nie im Leben vorher besessen“, sagt sie fast schüchtern über ihren Verlobungsring. Und er hat ganz romantisch den Satz „Ich heirate einen Engel“auf die Hochzeitseinladung drucken lassen. Wir erleben zwei Menschen, die nicht fassen können, sich gefunden zu haben, wohl wissend, dass andere über ihre Liebe mit dem Klischee „Junge Frau sucht reichen Mann“lästern.
Ihre zukünftige Frau ist 37 Jahre jünger, Herr Siegel. Wie gehen Sie mit der Häme der Gesellschaft um? Ralph Siegel: Ich habe noch keine Häme bezüglich unserer Liebe empfunden und nicht mal gelesen. Natürlich bin ich mir im Klaren, dass der eine oder andere sich das Maul zerreißt, aber das bin ich schon gewohnt. Auch ich habe psychologische Aufsätze über ältere Männer und junge Frauen gelesen. Mein Verstand hat mir anfangs gesagt: Diese Beziehung geht gar nicht. Laura ist viel zu jung, lebt in der Schweiz und sie hat eine vierjährige Tochter. Deshalb habe ich, nachdem ich sie vor drei Jahren kennengelernt hatte, zwei Wochen lang Tag und Nacht darüber nachgedacht, ob ich Laura in mein Leben holen möchte. Doch ich konnte nicht aufhören, an sie zu denken. Und beschloss: Ich muss mir eine Chance geben, sie näher kennenzulernen. Nach diesen 14 Tagen absoluter Funkstille zwischen uns habe ich sie dann doch zum Essen eingeladen und sie kam nach München.
Frau Käfer, warum wollen Sie Ralph Siegel heiraten? Laura Käfer: Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich so geliebt, wie ich noch nie zuvor geliebt worden bin! Als ich Ralph Siegel kennenlernte, fand ich ihn vom ersten Augenblick an sehr anziehend. Umso schlimmer war es für mich, dass er sich nach dem Kennenlernen 14 Tage nicht gemeldet hat. Ich dachte damals: Schon wieder einer, der es nicht ernst mit mir meint. Und warum sollte so ein berühmter Mann mich überhaupt wollen, wo er doch zehn andere haben könnte? Auch war er zu dem Zeitpunkt noch nicht geschieden, als wir uns kennenlernten.
Stimmte Sie der Altersunterschied nicht nachdenklich? Laura Käfer: Nein! Aber ich hatte Angst davor, was die Leute denken und dass mir kein Mensch glauben wird, dass ich ihn nicht wegen seines Erfolgs liebe. Ralph Siegel: Und ich habe sie x-mal gefragt, ob sie sich darüber
„ICH BIN NOCH NIE IM LEBEN SO GELIEBT WORDEN WIE VON RALPH“
im Klaren ist, dass ich auch irgendwann mal im Rollstuhl sitzen könnte, wenn ich körperlich nicht mehr so agil bin wie jetzt. Laura Käfer: Damit habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Und die Antwort ist: Selbstverständlich werde ich nicht nur in guten Zeiten für dich da sein. Den Bund der Ehe nehme ich sehr ernst.
Wie haben Sie sich kennengelernt? Ralph Siegel: Es war Schicksal. Der Himmel hat mir einen Engel geschickt. Sieben Zufälle waren es, die Laura und mich zusammengeführt haben. Mein Engel lebte zu diesem Zeitpunkt auf der Überholspur des Musikgeschäfts und arbeitete als erfolgreiche Managerin von DJ Antoine. Eine gemeinsame Freundin brachte sie in jenem Oktober 2015 mit nach München. Wir trafen uns bei mir zu Hause. Irgendwann ist unsere Freundin eingeschlafen, und dann sind wir näher zusammengerückt.
Wann gab es den ersten Kuss? Ralph Siegel: Tatsächlich noch an diesem Abend und danach haben wir uns die Köpfe heiß geredet bis morgens um vier.
Hat es in Ihrem privaten Umfeld jemand mitbekommen? Ralph Siegel: Eigentlich erst ein paar Wochen später meine Haushälterin. Laura Käfer: Und bei mir war es meine Mutter. Sie sagte damals: „Kind, ich habe dich noch nie so verliebt gesehen. Hör nicht darauf, was die Leute sagen – die sind doch nur neidisch.“Deswegen haben wir unsere Liebe auch über ein halbes Jahr versteckt gehalten. Nachdem es mit uns aber so gut funktionierte, bin ich ein Jahr später mit meinem Kind zu ihm nach München gezogen.
Herr Siegel, was haben Ihre Töchter dazu gesagt, dass Sie noch einmal heiraten wollen? Ralph Siegel: Meine Töchter sind glücklich, wenn der Papa glücklich ist!
Werden Sie in Weiß heiraten? Laura Käfer: Na klar! Ich heirate doch zum ersten Mal und mein Kleid ist auf jeden Fall weiß. Wir hatten uns entschlossen, im Urlaub in Italien ein Kleid zu finden, und bei Le Spose di Rosy in Massa haben wir gemeinsam mein Traumkleid erstanden.
Aber der Bräutigam darf die Braut vor der Hochzeit doch nicht in ihrem Kleid sehen? Ralph Siegel: Diesen alten Brauch kann ich nicht verstehen. Ich habe ja auch schon dreimal geheiratet. Die Braut sieht doch in jedem Fall süß aus – aber beim Kleid möchte ich ungern falsch überrascht werden. So bin ich halt.
Wo wird geflittert? Ralph Siegel: Wir fliegen im Oktober nach Florida.