ALTES Heilwissen – NEU erforscht
Wie und wo sie hilft: Am besten wirken hochdosierte Baldrianextrakte mit 500– 700 Milligramm (z.B. „Baldrian Nacht“von Kneipp). Gut zu wissen: Wenn Bal‑ drian zu niedrig dosiert ist, kann es in sel‑ tenen Fällen vorkommen, dass es sogar munter macht. Baldrian wird häufig mit anderen Heilpflanzen wie Melisse oder Jo‑ hanniskraut kombiniert (z. B. „Neurapas“).
Senkt den Blutdruck
PASSIONSBLUME Die Blüte der ursprünglich aus Nordamerika stam‑ menden Pflanze ist ein echter Blickfang, die Frucht schmeckt sehr lecker – wir kennen sie als Maracuja. Zur Heilung verwendet man die Blätter. Wie und wo sie hilft: Der Passionsblu‑ me werden beruhigende, blutdrucksen‑ kende und krampflösende Eigenschaf‑ ten nachgesagt. Entsprechend vielfältig ist ihr Wirkungsspektrum: Sie eignet sich zur Behandlung bei Ängsten, Nervosität, Überforderung, Anspannung, Schlafpro‑ blemen, leicht erhöhtem Blutdruck oder nervösen Magen‑Darm‑Beschwerden. Passionsblume gibt es als Tinktur und Tabletten, auch in Kombination mit an‑ deren Pflanzen und Mineralstoffen (z.B. in „Neurexan“).
Gegen Ängste
LAVENDEL Die Menschen im antiken Rom nutz‑ ten die getrock‑ neten Blüten als Bade‑ und Waschmit‑ telzusatz, der Name der Pflanze stammt vom lateinischen „lavare“(waschen). Die violetten Blütenblätter enthalten die äthe‑ rischen Öle Linalylacetat, Linalool und Flavonoide, die den typischen Duft ver‑ strömen. Dieser macht den Lavendel nicht nur zu einer besonders riechenden Blume, sondern bekämpft zudem Motten. Die be‑ rühmte Gelehrte Hildegard von Bingen empfahl das Kraut sogar gegen Läuse. Der Überlieferung nach schrieb sie: „Wenn ein Mensch, der viele Läuse hat, oft am Laven‑ del riecht, sterben die Läuse an ihm. Und sein Duft macht die Augen klar.“
Wie und wo er hilft: Er wirkt ausgleichend und hat sogar bei einer generalisierten Angststörung nachweislich eine stabili‑ sierende Wirkung. Lavendelauszüge gibt es in vielen Darreichungsformen, etwa als Lutschtablette (z. B. von Klosterfrau). Ein Lavendelbad (z. B. „tetesept“) löst zudem Verspannungen. Hochkonzentrierte Fer‑ tigpräparate (z. B. „Lasea“) lindern Unru‑ he, Ängste und Schlafstörungen.
Depressionen
JOHANNISKRAUT Die gelbe Pflanze steht um den Johannistag (24. Juni) in voller Blü‑ te – und wird zu medi‑ zinischen Zwecken auch im Hochsommer geerntet. So kann ihre sonnige Kraft unsere See‑ le erhellen. Zur Wirksamkeit von Johan‑ niskraut existiert eine der besten Studi‑ enlagen heimischer Pflanzen: „Es wirkt nachweislich bei leichten bis mittelschwe‑ ren Depressionen“, sagt Naturarzt Andreas Michalsen. Ebenso wird es als Therapie bei der Winterdepression empfohlen.
Wie und wo sie hilft: Bei einer mittleren Depression braucht man eine Tagesdosis von 900 Milligramm/Tag, bei leichteren Verstimmungen oder Winterdepression 300 bis 600 Milligramm/Tag.
Bei Erschöpfung
ROSENWURZ Das Dickblattgewächs ist eines der ältes‑ ten bekannten Heilmittel der Länder Nord‑ europas, schon die Wikinger sollen auf seine Kräfte vertraut haben. Heute ist Rosenwurz die natürliche Medizin für den modernen Menschen, der viel erledigen muss, alles möglichst schnell – und das über einen längeren Zeitraum.
Wie und wo sie hilft: Rosenwurz wird eine adaptogene Wirkung zugesprochen. Dar‑ unter versteht man Wirkstoffverbindun‑ gen, welche die natürliche Widerstands‑ fähigkeit des Körpers gegen schädliche Umwelteinflüsse erhöhen. „Es ist ein ech‑ tes Lebenselixier, das stressresistent macht, Müdigkeit mildert, Stimmung und die Abwehrkräfte mo‑ bilisiert“, sagt Astrid Süßmuth. Andreas Mi‑ chalsen schätzt die
Rosenwurz ebenfalls: „Sie gibt Kraft und ist bei Erschöpfung angesagt, wenn man sich fühlt, als wäre der Stecker gezogen.“Rosenwurz wird als Extrakt (z. B. „rhodioLoges“) über mehrere Wochen eingenommen.
Wechseljahres- und Frauenbeschwerden
TRAUBENSILBERKERZE Bereits die amerikanischen Ureinwohner wussten um die Wirkung dieses Hahnenfußgewächses. Studien belegen, dass ihre Wurzel Wirkstoffe beinhaltet, die dem körpereigenen Östrogen ähneln. Entsprechend bewährt hat es sich als Mittel bei Frauenleiden, vor allem gegen Wechseljahresbeschwerden. Wie und wo sie hilft: Bei klimakterischen Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Haarausfall, Herzrasen. Cimicifuga, so der botanische Name, gibt es in vielen Darreichungsformen. Als Extrakt in Tabletten (z. B. in „Remifemin“) oder Tropfen. Bewährt haben sich auch homöopathische Kombimittel (z.B. „Klimaktoplant“).
Hilft bei Hautproblemen
NACHTKERZE Schon lange bekannt ist vor allem die Heilkraft ihrer Blätter bei Hautproblemen, Frauenkrankheiten und Arteriosklerose. Erst jetzt wurde dank neuer wissenschaftlicher Methoden entdeckt, dass der Samen besonders viel der gesunden Gamma-Linolensäure enthält. Wie und wo sie hilft: Die langkettigen Fettsäuren des Nachtkerzenöls sind gut für Blutgefäße und Haut, wirken entzündungs- hemmend und stärken das Immunsystem. Auch auf weibliche Sexualhormone haben sie einen ausgleichenden Einfluss, weshalb sie sich bei Regelschmerzen bewährt haben. Eingenommen werden sie als Kapseln (z. B. von Bärbel Drexel) über mehrere Wochen. Ebenso kann man sie äußerlich zur Pflege und Heilung auf die Haut auftragen.
Herzschwäche
WEISSDORN Das Rosengewächs hat zahlreiche Namen wie Hagedorn oder Hagapfel. Früher wurde Weißdorn gern als Hecke um das Haus gepflanzt, angeblich schützte diese vor bösen Geistern und Krankheiten. Schon Paracelsus erkannte die herzstärkende Wirkung des Weißdornbeeren-Weines. Wie und wo er hilft: Weißdorn ist kein Akutmittel, das