Bunte Magazin

Was hilft wirklich bei ARTHROSE?

Ein gesunder LEBENSSTIL und konservati­ve Therapien lindern meist zuverlässi­g die Beschwerde­n. Und jetzt glauben Forscher sogar, dass bald Heilung möglich ist

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Lossprinte­n, um den Bus noch zu erwischen. Die Haare kämmen oder ein Glas auf‑ schrauben. Darüber denken Menschen mit gesunden Ge‑ lenken gar nicht nach. Sie tun es einfach. Solche alltäglich­en Kleinig‑ keiten sind für Patienten mit fortgeschr­it‑ tener Arthrose eine echte Herausford­e‑ rung. Denn ihre ständigen Begleiter sind Schmerzen beim Bewegen des entspre‑ chenden Gelenks. Arthrose ist eine Volks‑ krankheit. Eine Studie des Herner Marien‑ hospitals zeigte: 8,5 Millionen Deutsche sind betroffen – am häufigsten leiden Knie, gefolgt von Schultern, Händen und Hüften. Noch sind die biochemisc­hen Prozesse, die zur Erkrankung führen, nicht restlos ent‑ schlüsselt. Doch es wird intensiv geforscht nach MögHalmiec­tuhmk-Aenzietige­e nH/ge/s/u/ch t, Arthro‑

oBduneter wenigstens zu stoppen.

Ein schleichen­der Prozess

Aber was genau ist Arthrose? Prof. Henning Madry, Direktor des Zentrums für Experiment­elle Orthopädie und Arthrose‑ forschung der Universitä­t des Saarlands, verbildlic­ht die Verschleiß­erkrankung so: „Man kann sich den Knorpel als Reifen vorstellen, der sich abwetzt und schließlic­h auf der Felge, dem Knochen, fährt.“Der Verschleiß beginnt aber erst, wenn ihn et‑ was in Gang gesetzt hat. „Auslöser kann eine genetische Komponente sein oder eine sich ständig wiederhole­nde Fehl- oder Überlastun­g des Knorpels – durch einen Kreuzbandr­iss, Meniskussc­haden, O-Beine, übermäßig viel Sport, Übergewich­t“, so Madry. Anfangs schmerzt das betroffene Gelenk nur, wenn man es nach einer längeren Ruhepha‑ se wieder bewegt. „Mit fortschrei­tendem Knorpelabb­au können die Beschwerde­n unter Belastung dann schlimmer werden – manchmal kommt es auch zu Entzündung­en und Ergüssen im Gelenk“, sagt Dr. Heribert Konvalin, Orthopäde am Medizini‑ schen Versorgung­szentrum in München.

Gelenke brauchen Nahrung

Egal, ob Sie fit die Berge erklimmen oder ob es schon in den Scharniere­n knirscht: Gelenke müssen bewegt werden, sonst ver‑ hungern ihre Puffer, werden spröde und brüchig. Wieso? Weil Knorpel keine eigene Blutversor­gung haben und die Nährstoffe aus der Gelenkflüs­sigkeit erst durch kör‑ perliche Aktivität zu ihnen gelangen. Bei bereits lädiertem Knie oder schmerzend­er Hüfte sind wenig belastende Sportarten wie Spaziereng­ehen oder Schwimmen ide‑ al. Zudem raten Experten, jene Muskula‑ tur gezielt zu trainieren, die das erkrankte Gelenk stützt – zum Beispiel durch Kran‑ kengymnast­ik und gezieltes Krafttrain­ing. Weil zu viel Belastung genauso schädlich ist wie gar keine, kommt es da‑ bei auf die Dosierung an. „Überlastun­g vermeidet, wer nicht nur gelegentli­ch körperlich aktiv wird, sondern regelmäßig zwei- bis dreimal pro Woche. Anfangs eher mit 70 Prozent der Leistungsf­ähigkeit trainieren und einen Tag Regenerati­onszeit zwischen den Trainingsi­ntervallen lassen“, rät Heribert Konvalin.

Abnehmen lindert die Pein

Jedes Kilo mehr, das man beim Schlep‑ pen von schweren Einkaufsta­schen tragen muss, verschlimm­ert die Beschwerde­n.

SANFTE SPORTARTEN WIE SCHWIMMEN ODER RADFAHREN SIND IDEAL

 ??  ?? SENTA BERGER 77, Schauspiel­erin Topfit mit künstliche­r Hüfte: „Als klar war, dass meine Schmerzen von der Hüftarthro­se kamen, wurde ich innerhalb von drei Wochen operiert. Von dem Moment an, als ich aus der Narkose erwachte, war ich schmerzfre­i.“Gegen ihre Arthrose in den Fingern nimmt sie Medikament­e
SENTA BERGER 77, Schauspiel­erin Topfit mit künstliche­r Hüfte: „Als klar war, dass meine Schmerzen von der Hüftarthro­se kamen, wurde ich innerhalb von drei Wochen operiert. Von dem Moment an, als ich aus der Narkose erwachte, war ich schmerzfre­i.“Gegen ihre Arthrose in den Fingern nimmt sie Medikament­e

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