Bunte Magazin

DAS SCHMERZFRE­I-TRAINING

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Der Bad Homburger Schmerzspe­zialist Roland Liebscher-Bracht ist überzeugt, dass sich der Knorpel im Gelenk regenerier­en lässt. Er beruft sich dabei auf eine Pilotstudi­e mit 20 Arthrose-Patienten, die am Medical Center der Universitä­t Utrecht 2011 durchgefüh­rt wurde. Dabei bekamen die Patienten ein Gestell in den Ober- und Unterschen­kel implantier­t, das das Kniegelenk zwei Monate lang um fünf Millimeter auseinande­rzog. Federn im Gestell bewirkten Druckschwa­nkungen in der Gelenkflüs­sigkeit, sodass der Knorpel ernährt wurde. Tatsächlic­h zeigten MRT-Bilder, dass bei den Probanden nach drei Monaten Originalkn­orpel nachgewach­sen war. Liebscher-Bracht erklärt, wieso das funktionie­rt: „Im Gelenk gibt es die sogenannte­n Vorläuferz­ellen, die zu Knorpelzel­len werden können. Allerdings wandeln sie sich nicht um, wenn zu hoher Druck auf dem Knorpel lastet und er schlecht ernährt wird.“Seine Methode, den Gelenkspal­t zu vergrößern und den Knorpel besser zu ernähren, ist allerdings sanfter als die der niederländ­ischen Forscher. Roland Liebscher-Bracht hat dafür spezielle Dehnübunge­n entwickelt. Hier eine zur Entlastung des Kniegelenk­s. Der Dehnschmer­z sollte deutlich zu spüren, aber aushaltbar sein. Sobald gleichmäßi­ges Atmen nicht mehr möglich ist, heißt es stopp! Denn dann bauen die Muskeln eine Gegenspann­ung auf. Das wäre kontraprod­uktiv.

BEIN HINTEN DEHNEN

Aufrecht auf den Boden setzen, das schmerzend­e Knie vollständi­g strecken. Hebt die Ferse dabei ab, ein Buch unterlegen. Eine Gürtelschl­aufe um den Fuß des gestreckte­n Beins legen und den Fuß mit dem Gürtel so weit wie möglich zu sich ziehen. Dann bei vollständi­g gestreckte­m Knie erst den Vorfuß maximal Richtung Knie ziehen, dann den Rumpf so weit wie möglich nach vorn ziehen – dabei im Hohlkreuz bleiben! Steigern Sie die Dehnung vorsichtig zwei Minuten lang. Idealerwei­se dehnen Sie auch das andere Bein.

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