Milliardär verklagt Tochter
Kinder von Männern, die eine Firma gegründet und zu großem Erfolg geführt haben, haben es oft schwer: Nicht selten sind ihre Väter zu Tyrannei neigende Patriarchen. Bis zum hohen Alter herrschen sie im Unternehmen und in der Familie und halten ihre Erben für ungeeignete und unwürdige Nachfolger. Der Generationskonflikt endet häufig damit, dass die Jüngeren aufgeben, wie kürzlich Henrik Thiele, der sich im Streit mit seinem Vater aus der Familienholding (KnorrBremse) zurückzog. Selten dagegen eskaliert der Kampf vor Gericht, wie jetzt bei Frank Stronach, 86. Der österreichisch-kanadische Milliardär verklagt seine Tochter Belinda, Präsidentin einer Tochterfirma, auf 345 Mio. Euro. Die 52-Jährige habe Geld für persönlichen Luxus verschwendet und versuche, dem Vater die Macht über sein Vermögen zu entziehen, so die Klageschrift. Stronach fordert: Belinda soll entmachtet werden.
„Ich liebe meinen Vater“, sagt die Tochter des steirischen Patriarchen, Gründer vom Autozulieferer Magna, Kunstmäzen, Kurzzeit-Politiker, Fußball- und Pferdesportinvestor. Die Vorwürfe seien unwahr, sagt sie. „Wir werden auf gerichtlichem Weg reagieren.“Manchmal kann weibliches Geschick die Familienfehde schlichten. Im Fall Stronach scheint das jedoch ausgeschlossen: Belindas Mutter, Elfriede Stronach, hat die Klageschrift mit eingereicht.