Über seine Leidenschaft für schnelle Autos
ROWAN ATKINSON lebt in seinem neuen Film seine private Leidenschaft aus – und übertrumpft als Agent sogar 007
Sie lieben „Mr. Bean“und fragen sich, wie er privat ist? Dieser Film gibt eine Antwort. Wenn „Bean“alias Rowan Atkinson, 63, hier in einen roten Aston Martin steigt, ist das nicht irgendeiner, sondern sein eigener! Ein Aston Martin V8 Vantage, 426 PS, von 0 auf 100 in 4,6 Sekunden. „Ich liebe den Adrenalinschub“, verrät er im Interview. „Das ist der Grund, warum man schnell fährt. Aber da ist mehr. So ein Auto zu fahren, ist eine Kunst. Wie Sie in die Kurve gehen, wann Sie bremsen, wann wieder aufs Gas treten. Ich bin kein Meister, aber ich werde besser.“
In „Johnny English – Man lebt nur dreimal“dürfen wir Atkinson nun beim Üben zusehen, Grimassen inbegriffen. Privat scheint bei ihm gelegentlich „Bean“ins Steuer zu greifen. Immer wieder baut er Crashs, mal verletzt er sich schwer, mehrmals leicht. Hat seine Familie nie versucht, ihn zu stoppen? „Nein, niemand hat je versucht, mich zu stoppen.“In Atkinsons Garage stehen außerdem ein Ford Falcon, Baujahr 1964, ein Mercedes aus den 90erJahren, mehrere Land Rover „vom altmodischen Typ“und „ein paar Autos für den täglichen Bedarf“.
Atkinson wurde durch „Mr. Bean“zu einem der wohlhabendsten Stars. Mit seiner Partnerin, der Schauspielerin Louise Ford, lebt Atkinson seit vier Jahren auf einem Landgut in Oxfordshire und in London. Seine Ehe mit der Maskenbildnerin Sunetra Sastry wurde nach 25 Jahren geschieden, Sohn Benjamin ist 25, Tochter Lily ist 23.
„Mr. Bean“machte ihn reich und berühmt, aber eigentlich will er ihn loswerden: „Ich kann Eltern nur davor warnen, ihre Kinder zu ermuntern, mich anzusprechen und zu erwarten, dass ich ‚Bean‘ bin. Das führt zu einer Enttäuschung.“
Was findet er selbst lustig? „Die Queen und das Königshaus bringen mich zum Lachen durch die Macht und den Status, die sie repräsentieren, obwohl das völlig irrational ist. In einer Demokratie macht diese Institution keinen Sinn. Sie hat nur emotionalen Wert und ist sehr beliebt und hat deshalb ihre Berechtigung. Außerdem liefert sie wunderbares Material für Comedy.“Keine Angst, bei den Royalisten anzuecken? „Nein, denn ich bin ein Kämpfer für die Meinungsfreiheit, die zunehmend bedroht wird. Das Recht, alles sagen zu dürfen, ist nichts wert ohne das Recht, andere verbal verletzen zu dürfen.“
Der Film „Johnny English“gibt aber mehr als nur eine Antwort auf die Frage, wie „Mr. Bean“privat ist. Denn was wir da sehen, ist der heimliche und ewige Traum jeden Mannes: schnelle Autos fahren und die tollsten Frauen kriegen, obwohl man wie ein Tölpel agiert und sich selbst zum Affen macht. Die oft gestellte Frage, ob Atkinson womöglich gern einmal die echte 007-Rolle hätte, geht deshalb völlig an der Sache vorbei: Als Johnny English ist er für etwas derart Profanes doch viel zu sexy!