Hier werden wertvolle KONTAKTE geknüpft
Ees gibt ihn noch, den großen deutschen Gesellschaftsball, auf dem Champagner tatsächlich in Strömen fließt, atemberaubende Roben zur Schau gestellt werden und zur Orchestermusik im Dreivierteltakt neue Netzwerke entstehen. Hier berühren sich Welten, die sonst nur selten zusammenkommen. Hier kann man Geschäfte machen und trotzdem feiern. Ein ideales Parkett für Personal Branding – die Kunst, sich selbst zu inszenieren, sich selbst als Marke zu positionieren.
Der Deutsche Sportpresseball ist längst weitaus mehr als ein Treff für Sportler und Journalisten. Natürlich tauschen auch sie sich hier aus, abseits vom Wettkampfdruck und der Sportarenen. Top-Athleten wie Fußball-Weltmeister Philipp Lahm oder Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber mit Vertretern der alten, analogen und der neuen, digitalen Medien. Aber dazu kommen TopPlayer aus Wirtschaft, Politik, Musik und Kunst. Und weitere gut situierte Menschen, die sich zu Preisen von 250 (für die Flanierkarte) bis 1249,50 Euro (ein Platz an einem bestens platzierten Tisch) unter die Größen der Gesellschaft mischen, in der Hoffnung auf eine Geschäftsanbahnung oder zumindest ein Selfie mit einem angesagten Star. Hier in der Alten Oper Frankfurt treffen eben echte Siegertypen aufeinander. Für die die Preisverleihungen zwar höchst emotional, aber eben eine Nebensächlichkeit sind. Eine Angelique Kerber hat schon viele Pokale daheim stehen. Aber selbst für sie ergibt sich nicht allzu oft so eine Gelegenheit, Kontakt zu neuen Sponsoren zu knüpfen. Oder sich mit Führungspersonal aus Politik und Ökonomie, mit kreativen Kräften wie Schauspielern und Sängern über Perspektiven für die Zeit nach der Karriere zu unterhalten. Und so eint alle Leistungsträger, die hier zusammenkommen, die wochenlange Vorfreude: An welchem Tisch sitze ich? Wer nimmt neben mir Platz? Welche neuen Bekanntschaften werde ich schließen? Philipp Lahm, mit gerade mal 34 Jahren bereits als Legende des Sports ausgezeichnet, erinnert in seiner Dankesrede jedoch an einen guten, alten Bekannten: Franz Beckenbauer, den Fußball-„Kaiser“. Lahm erzählt, dass er selbst „das kleine Kaiserlein“genannt wird und das bis heute als höchste Ehre empfindet. Eine schöne Geste. Und auch für zärtliche Gesten war natürlich Platz bei diesem Ball, auf dem auch die Herzen der Verliebten höherschlagen als anderswo. Die Ministerinnen Katarina Barley und Julia Klöckner zeigten sich verschmust mit ihren Partnern und Turn-Held Fabian Hambüchen führte seine neue Liebe Nina in die Gesellschaft ein.