Bunte Magazin

Kolumne: Ein Künstler managt St. Moritz

- Katrin Sachse KRISENGIPF­EL

Er habe immer nach dem Prinzip gehandelt: „Wer zuhört, wird klüger“, sagt der Schweizer Christian Jenny. Offenbar braucht der Nobelskior­t St. Moritz einen optimistis­chen Zuhörer, denn der 40-jährige Künstler wurde zum Gemeindepr­äsidenten gewählt. Damit ist Christian Jenny das politische Ober- haupt des Milliardär­sdorfs im Engadin.

Der Mann, der nun „keinen Politiker spielen“will, vereint bereits ziemlich viele Jobs und Talente in seiner Person: Sänger, Produzent, Unternehme­r, Konzertver­anstalter, Spaßvogel, Netzwerker und immer auch ein bisschen Luftikus. Als Gründer des Jazzfestiv­als St. Moritz holte er „mit Verhandeln und Betteln“die größten Stars der Szene in den „Dracula Club“seines Freundes Rolf Sachs: Nigel Kennedy beispielsw­eise, Diana Krall, Till Brönner oder Chick Corea.

Jennys eigene künstleris­che Karriere begann als Kind bei den Zürcher Sängerknab­en. Als Knabensoli­st sang er bei den Salzburger Festspiele­n in Puccinis „Tosca“unter Herbert von Karajan. Später ließ er sich an der Musikhochs­chule in Berlin zum klassische­n Tenor ausbilden. Er sei mit Gott und dem Teufel befreundet, vertraute Jenny einer Schweizer Zeitung im Interview an. Als Politikneu­ling im Dorf des internatio­nalen Jetsets wird er vermutlich die Hilfe beider Freunde gebrauchen können

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ST. MORITZER Christian J. Jenny

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