Claudia Schiffer: So lebt sie in England
Der Legende nach verdankt Coldham Hall seinen Namen einer verärgerten Queen Elizabeth I (1533 – 1603), der dort bei einem Besuch lediglich kalter Schinken (engl.: cold ham) serviert wurde. Topmodel Claudia Schiffer, 48, und Regisseur Matthew Vaughn, 47 („Kingsman“), haben das historische Gemäuer 50 km östlich von Cambridge in ein ländliches Idyll für sich und ihre Familie verwandelt – die Kinder Caspar, 15, Clementine, 13, Cosima, 8, sowie den bunten Familien-Zoo mit Katze, Hund, Schaf, Schwein und Schildkröte. Letztere war übrigens ein Geschenk ihres Mannes, dem Claudia bei einem ihrer ersten Dates von ihrer Vorliebe für die Panzertierchen erzählt hatte. An ihrem Geburtstag stand er dann mit einer Schildkröte vor der Tür. Diese residiert jetzt im Stall von Coldham Hall.
Es ist der ultimative Traum vom entschleunigten Leben im Grünen (220 Hektar!), fernab vom hektischen und oberflächlichen Jetset-Zirkus der ModelBranche. Im 14-Zimmer-Schloss ist alles kinder- und haustierfreundlich und die Sofas mit strapazierfähiger Baumwolle (Moleskin) bezogen. Die Hausherrin: „Ich wollte es rustikal, sodass auch Hunde mit Matschpfoten und Kinder mit Marmeladenfingern rumlaufen können.“Ein bisschen Luxus darf trotzdem sein: Ihre Designerkleider, -schuhe und -taschen bekamen im XXL-Ankleidezimmer ein eigenes, standesgemäßes Zuhause. Apropos standesgemäß: Kaum jemand weiß, dass Gatte Matthew adlige Wurzeln hat und eigentlich Matthew de Vere Drummond heißt. Im Rittersaal hängt sein Familienwappen mit dem alten Schlachtenruf „Go warily!“(= Geht vorsichtig!).
Untermieter gibt es auch – in Coldham Hall spukt’s! Kein Witz, wenn es nach Claudia Schiffer geht: „Wir hören knarrende Geräusche und manchmal passieren merkwürdige Dinge, z. B. dass die Musik von allein angeht.“Sie ließ extra ein Medium kommen, das gab aber Entwarnung. „Es handelt sich um gute Geister“, so das Model. Der Sage nach steigen des Nachts die Nonnen aus den Gemälden im Rittersal hinab und geistern durchs Schloss. Die Bilder dürfen deshalb niemals verkauft werden, das würde Unglück über das Haus und seine Bewohner bringen. Ist auch nicht nötig, man lebt in guter Nachbarschaft. Schiffer: „Wir heißen alle Geister willkommen.“