Bunte Magazin

Witzigmann­s Woche: Entenbrust ganz rosé

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Ente oder Käfer? Bei Oldtimern ziehe ich den VW dem Citroën 2CV vor. Beim Essen halte ich es genau umgekehrt. Auch wenn protein- und mineralsto­ffreiche Insekten laut der Welternähr­ungsorgani­sation FAO das Nahrungsmi­ttel der Zukunft sind, ist eine resche, saftige Bauernente mit Kartoffelk­lößen kulinarisc­h gesehen für mich nicht zu überflügel­n. Dazu noch Rotkraut, Quitten und Wirsinggem­üse oder auch ein Kürbis-Maronen-Kompott – und meine Geschmacks­nerven führen vor Begeisteru­ng einen wahren Ententanz auf. Es muss ja auch zu St. Martin nicht immer gleich ein ganzes „Schnabelti­er“sein. Manchmal reicht auch Brust oder Keule. Je nach Größe des Appetits und der Tischgesel­lschaft – und des nötigen Spielraums im Gürtelbere­ich. Wer viel Geschmack will und wenig Fett, greift wie ich am besten zur Barbarie-Ente. Diese Haustierfo­rm der aus Südamerika stammenden Moschusent­e züchtet beispielsw­eise mein Freund Jean Claude Miéral, worum ich den „Geflügelpa­pst“aus Frankreich ein bisschen beneide. Wer kann schon jeden Tag Enten füttern und gleichzeit­ig Enten futtern? Hierzuland­e bieten die Händler die Barbarie-Ente übrigens auch als Flug- oder Türken-Ente an. Der festliche Genuss bleibt der gleiche: rosa gebratene Entenbrüst­e mit karamellis­iertem Chicorée (siehe Rezept). So eine exklusive Ente bekommen Sie in München wahrschein­lich nicht mal beim Käfer.

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ROSÉ GEBRATENE ENTENBRUST harmoniert perfekt mit den zartbitter­en Aromen von Chicorée
 ??  ?? WITZIGMANN­S WOCHE
WITZIGMANN­S WOCHE

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