Udo Jürgens (†):
UDO JÜRGENS Der Entertainer, der viel zu früh starb, hatte noch wunderschöne Pläne mit seiner Lebensgefährtin Michaela Moritz, wie BUNTE exklusiv aus seinem engsten Umfeld erfährt
Der Sänger wollte seine Michaela noch heiraten
Nein, der wunderbare Sänger Udo Jürgens hatte nicht mit dem Tod gerechnet, als er am 21. Dezember 2014 im Alter von 80 Jahren für immer die Augen schloss. Er hatte Träume und Pläne für das Jahr 2015, privat wie beruflich. Zunächst die Fortsetzung seiner „Mitten im Leben“-Tour. Das letzte von 23 Konzerten wollte er am 31. März 2015 in der Frankfurter Festhalle geben – danach wollte er seine Seelenverwandte Michaela Moritz, 48, heiraten, weiß BUNTE exklusiv aus dem engsten Umfeld des Entertainers.
Es wäre Udos dritte Ehe gewesen und sicher auch seine letzte. Mit der österreichischen Autorin verband ihn seit Anfang der 2000er-Jahre eine innige Beziehung. 2004 erschien ihr gemeinsamer Roman „Der Mann mit dem Fagott“, seitdem war das Paar unzertrennlich und lebte gemeinsam in der Schweiz. Diese besondere Liebe wollte der Entertainer nun, im glücklichen Herbst seines erfolgreichen Lebens (über 105 Mio. verkaufte Tonträger), mit dem Jawort legitimieren. Nur wenige Personen wussten davon.
Bereits im Oktober 2013 erwies Udo seiner Michaela den wohl größten Vertrauens- und Liebesbeweis: Er setzte sie als „vertretungsberechtigte Person“in seiner Patientenvollmacht „zur Vertretung bei medizinischen und pflegerischen Maßnahmen“ein. Wörtlich heißt es in dem Formular (erarbeitet vom Interdisziplinären Institut für Ethik im Gesundheitswesen in Zürich), das BUNTE vorliegt: „Meine Vertretung soll im Falle meiner Urteilsunfähigkeit mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt die medizinischen Maßnahmen besprechen und in meinem Namen entscheiden.“Es folgen mehrere Seiten, auf denen der Künstler seiner „Vertretung die nachfolgenden Anhaltspunkte zu meinen persönlichen Einstellungen und Werten geben möchte. Ich ermächtige meine Vertretung, diese Angaben situationsabhängig zu interpretieren.“Bei den verschiedenen Kategorien, u.a. „Schwere Erkrankung“, „Verlust geistiger Fähigkeiten“, „Linderung von Angst und Schmerzen“, „Selbstständigkeit“, muss man seine Wünsche ankreuzen. Udo Jürgens wünschte keinerlei lebensverlängernden Maßnahmen, sollte es einmal so weit kommen. Bei der Kategorie „Organspende“wählt er die letzte von drei Möglichkeiten: „Meine Vertretung soll entscheiden.“Jedes Blatt ist von Udo Jürgens signiert, auf der letzten Seite stehen Ort (Zürich), Datum (4. 10. 2013) und der Name Udo Jürgens Bockelmann, er unterschrieb in geschwungenen Buchstaben. Es gilt Schweizer Recht, unter „persönliche Ergänzung“steht: „Diese Patientenvollmacht ersetzt frühere Anordnungen (Patientenverfügung und Patientenvollmacht).“
Auch bei der Auflistung seiner wichtigsten Vertrauten setzt Jürgens ganz klare Prioritäten. Hier tauchen weder seine vier Kinder noch sein langjähriger Manager Freddy Burger, 73, auf. Die Liste lässt erahnen, wer ihm neben Michaela Moritz zuletzt wirklich wichtig war. Es heißt: „Für den Fall, dass meine Vertretung Moritz ihre Funktion nicht ausüben kann, ernenne ich in der Reihenfolge der nachstehenden Nennung folgende vertretungsberechtigte Personen: Dr. jur. Werner Carl Weber, Dr. med. Peter Langloh, Manfred Bockelmann.“Sodann folgt erst die Rubrik „Nahestehende Personen“. Hier heißt es: „Ich bitte meine Vertretung, folgende Personen über meine Situation zu informieren: „Werner Carl Weber (mein Freund und Anwalt). Peter Langloh (mein Freund und Hausarzt). Manfred Bockelmann (mein Bruder). John Bockelmann (mein Sohn). Jenny Druyen Bockelmann Jürgens (meine Tochter). Prof. Thomas Druyen (mein Freund und Ex-Schwiegersohn). Freddy Burger (mein Freund und Manager).
Als Udo Jürgens an jenem kalten Wintertag 2014 beim Spazierengehen im Schweizer Örtchen Gottlieben mit Herzversagen zusammenbricht, ist sein treuer Chauffeur Billy Todzo, 68, bei ihm. Er hatte damals dem „Blick“erzählt, dass jede Hilfe zu spät kam, trotz Herzmassage, Mund-zuMund-Beatmung und einem Defibrillator. Udo Jürgens kommt noch ins Spital, dort stirbt er. Man kann nur erahnen, wie tief die Trauer und Verzweiflung vor allem bei seiner Lebensgefährtin gewesen sein müssen. Das Paar wollte kurz darauf in seine neue Villa am Zürichsee einziehen, doch dazu kam es nicht mehr.
DER KÜNSTLER UDO JÜRGENS HATTE NUR WENIGE WIRKLICH VERTRAUTE