Fasten für die Schönheit
INTERVALLFASTEN ist derzeit in aller Munde – denn es lässt nicht nur das eine oder andere Kilo purzeln, sondern gilt als DIE Anti-Aging-Geheimwaffe schlechthin …
Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Einfach mal ein paar Stunden nichts essen und schon wird man nicht nur rank und schlank, sondern kann auch dem Altern ein Schnippchen schlagen…Tja, die guten Neuigkeiten sind: das funktioniert tatsächlich! Intervallfasten heißt das Zaubermittel und jede Menge Promis wie Nicole Kidman, Jennifer Lopez, Selina Gomez oder Hugh Jackman gönnen ihrem Magen bereits lange Ruhepausen. Wir wollten vom Anti-Aging-Papst, dem Wiener Mediziner Professor Dr. Johannes Huber wissen, was es mit der Zeit-Diät auf sich hat.
Acht bis zehn Stunden nach Herzenslust schlemmen – dann 14 bis 16 Stunden nichts. Niente! Der Kühlschrank bleibt zu! So lautet das Grundkonzept. Damit purzeln auf Dauer die Pfunde – und zwar ganz ohne den gefürchteten Jojo-Effekt. Denn die Fastenphasen sind so kurz, dass sich der Körper nicht auf den Hungermodus umstellen kann und den Energiebedarf herunterregelt. Was aber weit wichtiger ist als ein paar verlorene Kilos –
das Teilzeit-Hungern gilt als die Methode, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und somit auch Fältchen in Schach zu halten. „Es gibt zwar jede Menge Theorien und Ratschläge, wie man jung bleiben kann“, erklärt Huber, „aber meiner Meinung nach ist die ‚restriction of calories‘, also das Einschränken der Kalorien, die beste Form, das derzeit wohl effizienteste Rezept, den Alterungsprozess zu verlangsamen und den Ausbruch zahlreicher Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und Co. zu verhindern. Dazu muss man wissen, dass – wenn wir altern – auch die Zellen in unserem Körper altern. Und diese arbeiten nicht nur schlechter als frische Zellen, sondern produzieren zudem Stoffe, die den Alterungsprozess beschleunigen. Hinzu kommt, dass sich mit der Zeit die Fähigkeit des Körpers, bösartige Zellen zu eliminieren, verschlechtert. Und hier kommt das Intervallfasten ins Spiel. Hierdurch bringt man den Körper in eine Notsituation. Er glaubt, dass er verhungert, schaltet auf ‚Notlage‘ und beginnt mit dem Einschmelzen von alten, defekten oder bösartigen Zellen, um überleben zu können.“Diesen Prozess, die Autophagie, muss man sich ein wenig vorstellen wie eine Müllabfuhr in den Zellen. Und die kommt nach etwa zwölf Stunden ohne Nahrungsaufnahme zum Einsatz. Durch das Absinken des Glukosespiegels werden nicht mehr benötigte oder veränderte Zellen entsorgt oder in neue Energiequellen umgewandelt. Dieser „Zellschrott“ist übrigens auch der Grund, warum beim Fasten kaum Muskeln abgebaut werden. Doch damit nicht genug. Durch das Fasten sinkt auch der Insulinspiegel. Dadurch werden nicht nur Fettreserven abgebaut, sondern auch Wachstumshormone aus der Hypophyse freigesetzt. Und die reparieren unseren Körper überall dort, wo Schäden sind. Also auch die Haut. Zudem schüttet der Körper beim Fasten Jungbrunnenenzyme, die sogenannten Sirtuine, aus. Die wirken wie ein Zellschutz und können fehlerhafte Zellinformationen ausbessern. „Perfekt wäre natürlich, täglich zu fasten“, so Huber, „aber das ist sehr schwer umsetzbar und selbst ich schaffe das nicht. Einmal in der Woche ist schon gut. Und selbst, wenn man nur einmal im Monat fastet, ist das besser, als gar nichts zu tun! Aber eines ist ganz wichtig dabei: Es muss ein Hunger sein, den man wirklich spürt, der regelrecht wehtut. Da muss man durchhalten! Höchstens etwas Kräutertee ist erlaubt.“
HALLE BERRY: „ICH VERSUCHE TÄGLICH, WENIGSTENS 8 STUNDEN LANG AM STÜCK KOMPLETT AUF ESSEN ZU VERZICHTEN“