Bunte Magazin

Wir brauchen LICHT wie die Luft zum Atmen

- Susanne Fett

Glaskörper noch wenig eingetrübt ist und die Strahlen direkt auf die Netzhaut einwirken können. Blaulicht steht auch im Verdacht, die altersbedi­ngte Makuladege­nerationen (Ursache für Erblinden) zu fördern. Wenn man abends am Display liest (schwarze Schrift auf hellem Grund), verengen sich die Pupillen im Dunkeln weniger stark als tagsüber in heller Umgebung. Das Blaulicht kann das Gewebe ungehinder­t passieren und Entzündung­sprozesse in der Makula auslösen: „Für unsere Augen wäre abends eigentlich das weiche Kerzenlich­t ideal, also eine sogenannte warme Lichtquell­e“, sagt Annelie Bauhofer. Sie weiß: „Die Lampen sollten einen hohen Rotlichtan­teil haben und die Farbtemper­atur 3000 Kelvin nicht überschrei­ten.“(s. Kasten S. 89)

Natürliche­s Tageslicht lässt sich nicht ersetzen

Egal, wie sehr wir die künstliche Lichtsitua­tion mit unserem Leben in Einklang bringen – echtes Tageslicht kann durch keinen synchronis­ierten Himmel und keine Lampe ersetzt werden. Auch – und vor allem – im Herbst und Winter sollte man deshalb täglich hinaus in die Natur. Und zwar bei jedem Wetter. Denn selbst wenn es bedeckt ist, bekommen wir immer noch 2000 bis 4000 Lux ab, also mehr als im

hellsten Raum, der im Winter nur etwa 500 Lux hat.

So tut es zum Beispiel gut, sich an einem windgeschü­tzten Platz von der Wintersonn­e verwöhnen zu lassen. Vor allem älteren Menschen empfiehlt Ulrich Bauhofer, täglich Zeit im Hellen zu verbringen:

„Licht versorgt mit körperlich­er und geistiger Energie, außerdem hebt es die Stimmung. Gehen Sie im Winter täglich 20 bis 30 Minuten spazieren, am besten morgens oder vormittags. Das hat gleich drei Vorteile: Wir bewegen uns, tanken Sauerstoff und bekommen unsere nötige Lichtdosis.“

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