Er spricht offen über ihre ungewöhnliche Liebe
JOHANNES OERDING spricht ungewohnt offen über seine zehnjährige Beziehung mit Moderatorin INA MÜLLER
Wie hält man als Künstler-Paar die Liebe frisch? Wenn beide denselben Beruf ausüben, viel reisen und dazu einen starken Charakter haben, gelten oft andere Regeln als bei „Normalo-Pärchen“. BUNTE fragte nach bei Johannes Oerding, 37. Der Sänger bringt am 8. November sein sechstes Album („Konturen“) auf den Markt und ist seit zehn Jahren mit Moderatorin und Sängerin Ina Müller, 54, zusammen. Keine Ehe, keine Kinder, keine gemeinsame Wohnung. Ein offenes Gespräch über eine große, aber auch unkonventionelle Liebe.
Beim BAMBI treten Sie gemeinsam mit Peter Maffay auf, für den Sie auch Songs schreiben. Wie würden Sie Ihr Verhältnis beschreiben? Peter ist für mich eine Mischung aus großem Bruder, Freund und Vater. Bei ihm kann man sich viel abgucken. Er ist auf der einen Seite sehr verspielt, auf der anderen Seite sehr diszipliniert. Er muss niemandem mehr etwas beweisen, er überlässt auch anderen den Platz im Scheinwerferlicht – das kann nicht jeder, das ist nicht üblich in der Musikbranche.
Sie leben im Scheinwerferlicht, sind aber auch der bodenständige Junge vom Dorf – wie geht das beides unter einen Hut? Es ist nicht immer einfach. Einerseits bin ich eben der Junge vom Dorf, der in einer Großfamilie aufgewachsen ist, im Fußball- und Tennisverein gespielt hat und bei den Pfadfindern war. Ich war immer gesellschaftsfähig, nie der einsame Wolf. Irgendwann war ich plötzlich der Künstler, die Leute nahmen mich anders wahr.
Und zwar wie? Es ist alles wie früher, natürlich wasche ich meine Wäsche noch selbst. Aber auf der Bühne wollen die Fans natürlich den Star, der eine Projektionsfläche ist. Weil er eben Dinge macht, die sich der Zuschauer nicht traut und nur erträumt. Es ist immer ein Hin und Her – auf der Bühne musst du ja auch Ansagen machen wie ein Popstar. Im normalen Leben hingegen komme ich ja nicht nach Hause zu meiner Familie oder Ina und warte, dass Beifall geklatscht wird, oder rufe laut: „Wo seid ihr? Was geht?“(lacht)
Wie wichtig ist es Ihnen, dass Ihrer Partnerin Ina Müller Ihre neuen Songs gefallen?
Nach wie vor spiele ich ihr jeden neuen Song vor. Aber es ist lange nicht mehr so wie früher, dass mich ihr Feedback aus der Bahn wirft. Ich nehme ihre Kritik inzwischen viel besser auf. Generell lasse ich mich nicht mehr so stark von Meinungen von außen verunsichern. Ich vertraue auf Inas Kritik, weil sie einfach irre Antennen hat. Sie kennt sich mit deutschsprachigen Texten, Poesie und schönen Bildern aus wie keine andere. Ina versteht was von Melodien, die hängen bleiben und die Gänsehaut erzeugen. Deshalb wäre ich ein völliger Trottel, wenn ich nicht auf Ina hören würde. Sie hat die Antennen, die guten Ohren, sie erkennt die Hits, sie hat ein unglaubliches Gefühl.
„FÜR UNS IST ES NICHT SCHWER, UNS WOCHENLANG NICHT ZU SEHEN“
„EIN DUETT ÜBER DIE GROSSE LIEBE WÄRE UNS ZU KITSCHIG“