Bunte Magazin

Constantin von Jascheroff: Kampf ums Sorgerecht

CONSTANTIN VON JASCHEROFF war schon mit neun ein Kinostar. Erstmals spricht er über den hohen Preis des Erfolgs

- Interview: Nike Emich/ Nathalie Neuendorf

Die Hauptrolle im Kinohit „Rennschwei­n Rudi Rüssel“machte den damals neunjährig­en Constantin von Jascheroff, 33, über Nacht berühmt. Es folgten große Kinderroll­en und gut besprochen­e Auftritte in Serien. Wegen seiner markanten Stimme wurde er zum begehrten Synchronsp­recher („Star Wars“, „Riverdale“). Nur privat lief es für den sympathisc­hen Schauspiel­er lange nicht rund. Über viele Jahre führte er einen bitteren Sorgerecht­sstreit um seinen älteren Sohn. Im BUNTEInter­view spricht Constantin von Jascheroff zum ersten Mal über die dunklen Seiten des frühen Ruhms.

Hat Ihnen die Schauspiel­erei Ihre Kindheit geraubt?

Nein, aber wenn man als junger Mensch in die Arbeitswel­t eintaucht, beeinfluss­t es das ganze Leben. Die Schauspiel­erei war ein Hobby, das mir viel Spaß gemacht hat. Meine Eltern mussten mich damals sogar bremsen, damit ich nicht zu viel drehe.

Hatten Sie Starallüre­n?

Keine Allüren, aber am Set von „Titus, der Satansbrat­en“war ich zum Beispiel das einzige Kind. War wochenlang nur mit Erwachsene­n zusammen. Da vergisst man schnell, dass man ein Kind ist. Genau das wurde aber auch von mir erwartet. Man muss ja abliefern wie die Großen …

War dieser Druck am Ende zu viel für Sie? Es war nicht einfach. Ich war schon immer ein Rebell und bin gegen den Strom geschwomme­n. Damals musste ich öfters die Schule wechseln.

Weshalb genau? Es war schwer für mich, meinen Platz zu finden. Ich habe mich mit einigen Lehrern angelegt und viel Scheiße gebaut.

Was haben Sie angestellt? In einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Schule mit Graffiti eingesprüh­t. Damals kam sogar die Polizei. Wie schwierig ein Schulwechs­el sein kann, sehe ich heute an meinem ältesten Sohn. Obwohl er im Vergleich zu mir ein Engel ist. Er ist gerade von der Waldorfsch­ule auf eine normale Schule gewechselt. Als Trennungsk­ind kein einfaches Unterfange­n.

Wann genau haben Sie sich eigentlich getrennt? Kurz nach seiner Geburt. Ich bin ja mit 21 Vater geworden und habe natürlich das Beste daraus machen wollen. Aber wer gründet schon mit 20 eine Familie und kriegt das hin? Bis vor zwei Jahren führten wir bedauerlic­herweise einen Sorgerecht­sstreit. Das war alles nicht so einfach. Aber dafür ist es jetzt umso schöner. Ich habe seit elf Jahren meine Liebste Haleh an meiner Seite. Vor knapp zwei Jahren haben wir unseren Sohn Kiki bekommen und sind sehr glücklich zusammen.

Schön, dass Sie sich noch mal so verlieben konnten! In diese Frau kann man sich nur verlieben. Ich bin es immer noch Hals über Kopf. Meine Familie ist das Schönste für mich. Sie ist mein Anker und mein Halt.

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TRAUMPAAR In Haleh Esbak hat Constantin von Jascheroff 2008 seine große Liebe gefunden
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AKTUELL IM KINO „Als ich mal groß war“ist eine berührende Mischung aus Realität und Fiktion (ab 28. 11.)

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