Bloomberg vs. Trump: Duell der Milliardäre
MICHAEL BLOOMBERG Der ehemalige Bürgermeister von New York will 2020 Donald Trump als US-Präsident ablösen – was die beiden Super-Egos trennt und eint
Die Amerikaner lieben Duelle, nicht nur im Western. Jetzt kann es bald zu einem Kampf der Milliardäre kommen, den die Welt noch nicht gesehen hat. Medienunternehmer Michael Bloomberg, 77, dessen Vermögen auf rund 54 Mrd. Dollar geschätzt wird, will US-Präsident Donald Trump, 73, der laut „Forbes“-Liste auf 3,1 Mrd. geschätzt wird, aus dem Amt treiben. „Ich bewerbe mich als Präsident, um Amerika wieder aufzubauen. Trump stellt eine existenzielle Bedrohung für unser Land und unsere Werte dar“, teilte der Ex-Bürgermeister von New York mit, der auf dem Papier 18-mal so reich ist wie Trump. Und dementsprechend keine Spenden für seinen Wahlkampf braucht. Der bekennende Philanthrop spendet lieber Milliarden für Klimaschutz, Kultur und wohltätige Zwecke.
Wer ist dieser Michael Bloomberg? Anders als Donald
Trump, der in das Baugeschäft seines millionenschweren Vaters einstieg, hat sich der Sohn eines Buchhalters und einer Sekretärin seinen Reichtum selbst erarbeitet. „Ich bin der amerikanische Traum“, sagt er über sich selbst. Luxus liebt er ähnlich wie Trump: Bloomberg besitzt Stadthäuser an der Upper East Side in Manhattan und in London, ein Sommerhaus im Bergort Vail in Colorado sowie in Westchester, eine Villa auf den Bermudas. Klar, dass er auch Privatjet und einen Hubschrauber, den er gern selbst fliegt, hat.
Privat mag es Bloomberg ruhig. Seine erste Ehe mit der Engländerin Susan Brown, aus der die beiden Töchter Emma und Georgina hervorgingen, war auch seine letzte, den Rosenkrieg vermied er mit großzügigen Zahlungen. „Zur Scheidung gab ich ihr einen Scheck und sagte: ,Was immer geschieht, du wirst nicht einmal die Zinsen verbrauchen können.‘“Seit 18 Jahren lebt er mit der Finanzmaklerin Diana Taylor zusammen – skandalfrei. Seitensprünge, wie sie Donald Trump zuhauf vorgeworfen wurden, sind von Bloomberg nicht bekannt. Die Zeiten, wo „Onkel Dagobert“Partys gab, auf denen mit Geldbündel herumgewedelt wurde, sind vorbei. Aber auch Bloomberg hatte Ärger mit Frauen. Eine Mitarbeiterin verklagte ihn, weil er ihr unter den Rock geschaut haben soll. Einer schwangeren Angestellten soll er geraten haben: „Kill it“– treib es ab. Klagen wegen sexueller Nötigung wurden außergerichtlich geregelt.
Und wie reagiert Trump auf seinen Herausforderer, mit dem er mal befreundet war? Er macht sich über den „kleinen Michael“lustig, der sei sein Lieblingsgegner und hätte kein Charisma. Wenn er sich da mal nicht täuscht. Bloombergs Lebensmotto lautet: „Nein ist keine Antwort.“Mit 77 Präsident zu werden, das ist sein Lebenstraum. Für den zierlichen Milliardär geht es noch einmal um alles oder nichts!
BLOOMBERG HAT 18-MAL SO VIEL GELD WIE TRUMP, DIE HÄLFTE WILL ER SPENDEN