Bei der OPEN-LABEL-FORSCHUNG wissen Patienten um die Scheintherapie
mente. Was man auch sieht: Dieser Effekt verstärkt sich, wenn der Patient eine Tablette im Mund spürt oder eine Infusion gelegt wird.
Ein anderes Beispiel, wie wir körperlich auf bestimmte Informationen reagieren, zeigt eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Neurology“veröffentlicht wurde: Zwölf Patienten im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit wurde jeweils eine Kochsalzlösung injiziert. Während man der einen Hälfte der freiwilligen Studienteilnehmer sagte, ihr Medikament würde 1500 Dollar kosten, und damit entsprechende Erwartungen weckte, bekamen die anderen Patienten angeblich eine nur 100 Dollar teure Injektion.
„Obwohl beide Placebos die motorischen Funktionen verbesserten, war der Nutzen größer, wenn die Patienten zuerst das teure Scheinmedikament bekamen“, berichtet Dr. Alberto J. Espay vom Neurowissenschaftlichen Institut der Universität Cincinnati. Sogar Scheinoperationen wirken: US-amerikanische Forscher wiesen in einer offenen Placebo Studie bei 180 Patienten nach, dass die arthroskopische Gelenkspülung oder das Entfernen von Ablagerungen bei Patienten mit Kniegelenksarthrosen über einen Beobachtungszeitraum von 24 Monaten keinen größeren Effekt auf Schmerzen und Kniegelenksfunktion hatten als eine Behandlung, bei der eine Operation vorgetäuscht wurde. Dazu kommt folgen
STUDIEN WEISEN EINEN PLACEBOEFFEKT VON 50 – 60 PROZENT NACH