GEFÄHRLICH: wenn das Fieber nicht sinkt
Allgemeinmedizin an der Universität Oldenburg. „Schon allein wegen dieser Tatsache ist die Entwicklung eines umfassenden Impfstoffs gegen Rhinoviren ziemlich unrealistisch. In der Forschung gibt es zwar immer wieder mal einen Hoffnungsschimmer, spruchreif ist davon aber noch lange nichts“, so Experte Freitag.
Man kann also von Glück reden, dass Rhinoviren nur harmlose Erkältungen verursachen, die in der Regel komplikationslos verlaufen. „Das kann sich allerdings ändern, wenn sich zur viralen zusätzlich eine bakterielle Infektion aufsattelt“, sagt Prof. Freitag. „Mittelohr-, Kieferhöhlenoder Lungenentzündungen können dann aus dieser Kombination entstehen. In seltenen Fällen ist bei einzelnen Virustypen auch eine Beteiligung des Herzmuskels möglich.“Warnzeichen und ein Hinweis, den Arzt aufzusuchen, sind vor allem länger anhaltendes Fieber oder eine besonders starke Beeinträchtigung des Allgemeinzustands. „Patienten mit chronischen Grunderkrankungen sollten dabei etwas frühzeitiger zum Arzt gehen als jemand, der ansonsten gesund ist.“
Schnelles Handeln kann die Krankheitsdauer verkürzen
Doch auch bei einem schlichten Virus-Schnupfen möchte man sich rasch wieder besser fühlen. Viele schwören auf Hausmittel – von Wadenwickel bis Hühnersuppe. In jedem Fall hilfreich: „Ausreichend Flüssigkeit, Schlaf und frische Luft sind wichtig. Auch für eine möglichst freie Nasenatmung sollte man sorgen, etwa mit Dampfinhalationen oder Nasenspray“, rät Prof. Freitag. „Dieses sollte man maximal drei- bis viermal täglich oder nur zum Schlafen nehmen, die Kleinkinddosis reicht in der Regel aus.“Und: „Eine Erkältung sollte auch mit etwas Gelassenheit angegangen werden. Als Anlass nehmen, einen Gang runterzuschalten, mit den eigenen körperlichen Reaktionen umzugehen und sich damit zu arrangieren“, so Freitag.
Besserung bringt aber auch schnelles Handeln. „Je rascher man bei den ersten Symptomen aktiv wird, desto eher ist es möglich, die Erkrankung einzudämmen oder den Verlauf abzumildern“, sagt Dr. Jessica Männel. Was die Zeit allein um ein bis zwei Tage verkürzen kann, ist die Einnahme
von Zink (z. B. in „Cefazink“). Wie genau der Mineralstoff die Abwehr stimuliert, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, offenbar sorgt er jedoch dafür, dass sich Rhinoviren nicht weiter vermehren können.
Viel Ruhe und Schlaf unterstützen das Immunsystem
Eher ungünstig im Keim-Kampf sind hingegen unterdrückende Mittel. Sie enthalten meist einen Mix aus starken Schmerzstillern, die zwar kurzfristig fit machen,