HEIZUNGSLUFT MACHT ANFÄLLIG
Was vor Erkältung schützt – und was nicht viel nützt. BUNTE sprach mit der Virologin Dr. Daniela Huzly
Wie schützt man sich bei einer Erkältungswelle am besten vor den Viren? Die wichtigste Maßnahme ist, sich regelmäßig und häufig die Hände zu waschen. Das dezimiert die Keimzahl sehr deutlich. Es bringt auch viel, darauf zu achten, mit den Händen nicht ins Gesicht zu fassen, was man ja oft unbewusst macht. Ein Mundschutz ist bei uns zwar nicht so üblich, aber eine gute Sache, wenn man selbst bereits erkältet ist. Er fängt beim Husten und Niesen eine Vielzahl an Keimen ab und kann das Infektionsrisiko für andere mindern.
Wie lange ist man ansteckend? Wahrscheinlich schon ein bis zwei Tage bevor die ersten Symptome wie Halskratzen sich überhaupt zeigen. Eine wahre „Keimschleuder“ist man dann in den ersten drei, vier Tagen nach Ausbruch der Erkältung. Deshalb sollte man auch wirklich zu Hause bleiben – um sich zu schonen und andere zu verschonen.
Ab wann ist eine Erkältung nicht mehr banal? Wenn Bakterien sich auf den entzündeten Schleimhäuten vermehren – das merkt man, wenn sich der Zustand verschlimmert: Wenn der Husten rasselt und schmerzt, Fieber wieder oder erstmalig ansteigt, der Schnupfen übel riecht und gelblich-grünlich ist – dann sollte man besser zum Arzt, um zu klären, ob eine antibiotische Behandlung nötig ist. Wenn schmerzhafter, quälender Husten mit Fieber auftritt, sollte eine Lungenentzündung ausgeschlossen werden.
Erkälte ich mich auch, weil ich nicht genügend warm angezogen bin? Das sagt man ja oft bei Kindern und achtet darauf, dass sie extradick eingepackt sind. Untersuchungen zeigen aber, dass es daran eher nicht liegt. Anfälliger für eine Infektion ist man, wenn die Schleimhäute austrocknen, etwa durch trockene Heizungsluft, oder schon aus anderen Gründen entzündet sind.
Kann man wirklich verhindern, dass man krank wird?
Ein bisschen schon. Wer sich abhärtet, etwa mit Sauna oder Wechselduschen, trainiert seine Gefäße und Schleimhäute, sich auf Wetter- und Temperaturschwankungen einzustellen. Die Schleimhäute bleiben dann auch bei Kälte besser durchblutet, sodass Abwehrzellen die Erreger abfangen können.