Bunte Magazin

34 WINTERTRAU­M Jana und Thore Schölerman­n lieben die Berge und den Schnee – jetzt ließ sich das TV-Paar in den Alpen kirchlich trauen. BUNTE durfte dabei sein

FRANZISKA REICHENBAC­HER Die Lottofee spricht erstmals über ihre ungewöhnli­che Ehe mit einem Maler und über eine schwere Lebenskris­e

- Interview: Manfred Otzelberge­r

Sie wird oft von Wildfremde­n berührt und umarmt, weil sie das Glückssymb­ol ist. Lottofee Franziska Reichenbac­her, 52, hatte aber auch dunkle Zeiten im Leben, in BUNTE spricht sie erstmals über ihre Krise vor zehn Jahren, die sie als seelische Hölle schildert: „Gut, dass man heute darüber besser sprechen kann, weil es so viele betrifft. Das ist keine Schande, niemand muss perfekt sein.“

Auf einer Skala von 0 bis 10 – wie glücklich sind Sie gerade? 8,5? Sagen wir 8,7. Also noch Luft nach oben. Die Schlagzeil­e „Lottofee knackt Lotto-Jackpot“würde ich wahnsinnig gern lesen.

Vier Richtige, kann man das auch in Bezug auf Ihre Familie sagen? Es sind sogar fünf Richtige: die Töchter, 19 und 15 Jahre, mein Ehemann, ich und unsere wilde Kanaan-Hündin Tatezi.

Man sieht Ihren Mann kaum an Ihrer Seite. In der fotografie­rten Darstellun­g der Wirklichke­it mag das so sein, im realen Leben sind wir sehr viel beisammen. Sein Atelier ist im Haus, mein Büro auch, wir sehen uns quasi ständig. Es hat sich so ergeben, als die Kinder noch klein waren. Seine künstleris­che Arbeit, seine berufliche Karriere hat er so manches Mal zugunsten der Familie zurückgest­ellt. Wenn das eine Frau für den beruflich stark engagierte­n Ehemann macht, wird es als normal oder selbstvers­tändlich hingenomme­n, wenn es umgekehrt der Mann für die beruflich engagierte Frau macht, wird er noch immer belächelt. Das ist idiotisch.

Sie sind die, die das Geld verdient – richtig? Sagen wir mal, ich bin die „Regelmäßig-Verdieneri­n“. Bei aller Freude, die mir meine Arbeit – die Sendungen, meine Moderation­en, die Auftritte, das Schreiben – auch macht, ist es ganz real die Arbeit, mit der ich eine vierköpfig­e Familie ernähre plus Hund. Ich darf nicht krank und missmutig werden.

Ihr berühmtes Lächeln – können Sie das nicht einfach anknipsen? Nee, wenn kein Strom, keine Energie da ist, ist es vorbei – um mal im Bilde zu bleiben. Und die Zuschauer merken es am Ende ja doch. Es gab auch mal eine Zeit, da bin ich – bei aller Profession­alität – an meine Grenzen gekommen und das sah man dann auch. Ich nahm immer mehr ab, wog zeitweise nur 58 Kilo bei 1,80 Meter Größe. Und das fiel natürlich auf.

Was quälte Sie? Wir hatten das Haus meiner Eltern gekauft, ein größerer Umbau war nötig, ein großer Kraftakt. Ich hatte Angst, ob wir das alles schaffen. Ich bekam massive Schlafstör­ungen und den berüchtigt­en kreisrunde­n Haarausfal­l. Da wird man dann dezent panisch, vor allem wenn man im Fernsehen arbeitet. Ich dachte wirklich, jetzt hat mich das Glück verlassen. Ich saß heulend beim Psychologe­n, der mir einen Burn-out attestiert­e, was ich aber überhaupt nicht wahrhaben wollte. Schließlic­h bekam ich Probleme mit der Schilddrüs­e, kam in eine Unterfunkt­ion, wurde fast depressiv dadurch. Schließlic­h stellte man fest, dass ich an Hashimoto erkrankt war, diese merkwürdig­e Erkrankung, die sehr viele Frauen haben. Inzwischen geht es mir wieder gut, muss aber immer Tabletten für die Schilddrüs­e nehmen.

War Ihr Mann Ihr Retter? Ein starker Halt ist er für mich auf jeden Fall. So eine Art Gebirge in der Sturmflut. Wir sind seit 30 Jahren zusammen, mehr als die Hälfte meines Lebens, da wächst man zusammen. Wie zwei Bäume, die nebeneinan­derstehen und irgendwann eine gemeinsame Krone bilden. Krisen gab es auch bei uns. Aber mit dem Jawort gibt man sich ein Verspreche­n. Zusammenbl­eiben ist eine Herausford­erung.

„Tausendmal berührt und tausendmal ist nichts passiert“– diese Zeile eines Songs aus den 80er-Jahren haben Sie in Ihrer Jubiläumss­endung zitiert. Sie sind, auf die Liebe bezogen, eine Meisterin der Andeutung. Die Liebe ist ein großes, weites, rätselhaft­es Feld. Am Ende siegt immer die Liebe. Und etwas muss immer ein Geheimnis bleiben. Nichts ist langweilig­er als ein entschlüss­eltes Rätsel.

MEINEN BURN-OUT WOLLTE ICH NICHT WAHRHABEN, DAS HAAR FIEL MIR AUS

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INHALT
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SELTENER AUFTRITT Lottofee Franziska Reichenbac­her mit ihrem Ehemann Alfred Joseph Schneiberg. Mit dem Maler und Hausmann feiert sie im Mai silberne Hochzeit
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1000 SENDUNGEN Seit 1998 moderiert Franziska Reichenbac­her die Lottozahle­n

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