Detlef Soost & Kate Hall:
Warum man auch mal scheitern darf
Ein Interview mit Detlef Soost, 49, und seiner Frau Kate Hall, 36, fühlt sich an wie ein Motivationscoaching. Die beiden strahlen gute Laune aus und wollen alles über die Ziele ihres Gegenübers wissen. Die Sängerin und der Choreograf sind seit 2012 verheiratet und wollen Menschen auf den richtigen Weg bringen – Kate mit ihrem Buch „Weight Loss Yoga“(14,95 Euro), Detlef zeigt auf seiner Tour „Scheiß drauf, mach’s einfach“, wie man seine Ziele erreicht.
Manche Menschen wollen sich nicht helfen lassen. Wie reagieren Sie darauf? Detlef: Früher bin ich wütend geworden und wollte es so sehr für diese Menschen, dass ich manchmal ungehalten war. Aber heute weiß ich, dass ich den Leuten nur Impulse geben kann. Ich kann ihnen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie ihre Ziele erreichen können.
Was passiert, wenn Sie ein Ziel nicht erreichen? Kate: Wir sind schon oft gescheitert. Aber dann muss man vom toten Pferd absteigen und weitermachen. Und dann ist man bereit, etwas Neues zu wagen. Detlef: Man muss loslassen können, auch wenn es wehtut. Jeden Morgen rufe ich mir die wichtigsten Menschen in meine Gedanken. Kate und meine drei Kinder – sie sind meine „Magic 4“. Und danach, egal wie es an diesem Morgen in mir aussieht, kriege ich sofort ein anderes Gefühl.
Welche Werte geben Sie an Ihre Kinder weiter? Detlef: Wenn ich die Kids im Auto habe, dann frage ich sie, welche drei Dinge sie heute schön fanden. Am Anfang haben sie immer gesagt, was doof war. Aber heute geben sie mir positive Impulse. Es ist der Hammer, wenn mein Sohn Carlos sagt: „Papa, ich weiß, dass man alles schaffen kann. Man muss nur lernen, lernen, lernen.“Sie sind alle drei sehr positiv. Kate: Und wir bringen ihnen auch bei, wie man mit Gefühlen umgeht. Zum Beispiel dürfen auch Männer weinen. Unsere Kinder sollen ihre negativen Gefühle zulassen, aber nicht zu lange in ihnen verweilen.
Und wer von Ihnen ist impulsiver? Detlef: Das wechselt ab. Wir schreien uns aber nie gegenseitig an. Kate: Wir sind manchmal unterschiedlicher Meinung, aber wollen sie uns nicht gegenseitig aufdrücken. Wir haben beide unsere kleinen Probleme, die zum Streit führen können.
Zum Beispiel? Kate: Wir sind sehr unterschiedlich beim Thema Ordnung. Ich liebe es, wenn es aufgeräumt ist, aber ihm ist es egal. Da werde ich sogar manchmal neidisch auf ihn. Ich stresse mich oft selbst mit meinem Ordnungsfimmel. Detlef: Ich denke, dass meine Ordnung sich in den letzten Jahren schon verbessert hat. Doch für Kate sind 100 Prozent Ordentlichkeit eben was anderes als für mich. Aber wir haben eine gute Harmonie, kennen uns in- und auswendig und lachen darüber.
MEINE ORDNUNG HAT SICH IN DEN LETZTEN JAHREN SCHON VERBESSERT