Small Talk:
Ritterschlag für Ann-Kristin Achleitner
Schon die Adresse klingt ehrfurcht‑ erregend: Einstein Drive in Prince‑ ton/New Jersey. Hier residiert das Institute of Advanced Studies (IAS), eine der elitärsten Gesellschaften der Welt. 34 Nobelpreisträger, 42 mit der Fields‑ Medaille geehrte Mathematiker sowie 18 Abel‑Preisträger zieren die Mitglieder‑ listen. Und als Krönung zählen Albert Einstein, J. Robert Oppenheimer und John von Neumann zu den Professoren, mit deren Ruhm sich das 1930 gegrün‑ dete Institut schmücken darf. Ein wei‑ terer deutscher Name kommt nun im Stiftungsrat zu Ehren: Ann-Kristin Achleitner, 53, Wirtschaftswissenschaftlerin an der TU München. Seit Ende November ist sie „die einzige Deutsche“im Gremium, bestä‑ tigt Sprecher Lee Sandberg gegenüber BUNTE.
Schon immer gehörte die Medizinertochter zu denen, die überall als „Beste“auffal‑ len: in der Schule, beim Stu‑ dium, im Job. Die Mutter von drei Söhnen zählt zu einer kleinen Grup‑ pe von Frauen, die sich einen Namen in Männerdomänen erworben haben: Als Wissenschaftlerin wurde sie in die Hall of Fame aufgenommen und als Aufsichts‑ rätin gehört sie zu dem Kreis der Mäch‑ tigen, die DAX‑Konzerne kontrollieren. Ihre Karriere, so sagte Ann‑ Kristin Achleitner einmal in BUNTE, sei „eher Zufall gewesen“. Am IAS fasziniert sie vor allem die Freiheit. Der Auftrag lautet, „eine von reiner Neugier getriebene Forschung zu betreiben“. Für eine Wissenschaftlerin das reins‑ teVergnügen!