Erkältung:
Keine Chance für Schnupfen – so stärken Sie Ihre Abwehrkräfte
Jeder, der jetzt hustet, denkt gleich an das Schlimmste: Bin ich mit dem Coronavirus infiziert? Sehr wahrscheinlich nicht, obwohl die Krankheit auch in Deutschland angekommen ist. „Man nimmt die Situation ernst und ist gut vorbereitet“, sagt Gesundheitsminister Jens Spahn, der Verständnis zeigt für die Angst, aber ruhig bleibt: „Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland bleibt nach unserer Einschätzung weiterhin gering.“Verdachtsfälle werden untersucht, gemeldet und sofort in Quarantäne gebracht, um eine weitere Ansteckung zu verhindern.
Ganz anders sieht es aus, wenn es um Erkältungsviren geht. Die sind zwar meist harmlos und deshalb sind keine extremen Maßnahmen notwendig – doch vor den fiesen Folgen wie Schnupfen, Halskratzen und Husten ist niemand sicher. Vor allem nicht angesichts ihrer Verbreitung und
Langlebigkeit. Schon einmaliges Niesen eines Infizierten kann einen Raum mit Hunderttausenden von Keimen verseuchen. In besonders belebten und belasteten Zonen wie Wartezimmern oder Kinderkrippen können pro Kubikmeter Luft mehr als 15000 Viruspartikel schwirren, so eine Untersuchung von Forschern der Universität Virginia. Dort werden sie entweder gleich eingeatmet oder sie landen auf der Oberfläche von Möbeln, Geräten und Griffen, wo sie sogar mehrere Tage lang ansteckend sein können und per Kontaktinfektion zum Körper gelangen. „80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten handeln wir uns über die Hände ein. Man fasst einen kontaminierten Gegenstand an, greift danach kurz mit den Fingern ins Gesicht, rund um Nase, Mund oder Augen, und schon kann es einen erwischen. Vor allem, wenn das Immunsystem nicht ganz auf der Höhe ist“, sagt Dr. Jessica Männel aus Düsseldorf, Fachärztin für
VORSICHT UND FINGER WEG: VIELE GEGENSTÄNDE SIND VOLLER VIREN
Allgemeinmedizin mit den Schwerpunkten Naturheilverfahren, Ernährungs- und Sportmedizin.
Die häufigsten Schnupfen-Auslöser: Rhinoviren
Obwohl es eine Reihe von Virentypen gibt, die eine Erkältung auslösen können, sind die häufigsten Verursacher die sogenannten Rhinoviren. Diese sind ständig im Umlauf und können ganzjährig krank machen. Dennoch haben die meisten Menschen jetzt damit zu tun. „Der Hauptgrund dafür ist oft Kältestress“, so Dr. Männel. „Atmen wir kalte Luft ein, kühlt jeder Atemzug die Schleimhäute herunter und schwächt die lokale Abwehr der Nase.“Die Gefäße sind verengt und dadurch sind wichtige Immunzellen, die Leukozyten, verlangsamt. Auch die Funktion der Nasen-Flimmerhärchen, die Keime sonst in Richtung „Ausgang“
Kälte und Stress schwächen das IMMUNSYSTEM
transportieren, ist eingeschränkt.
Drei bis vier Erkältungen pro Jahr sind zwar nervig, bei Erwachsenen aber normal. Nach Ansicht vieler Ärzte sind sie sogar ein gutes Training für die Abwehrkräfte, weil das Immunsystem aktiviert wird. Warum man aber auch nach dem hundertsten Infekt nicht immun wird gegen die Erreger, liegt an den Täuschmanövern der Rhinoviren. „Gelangen Krankheitskeime in den Körper, greifen Fress- und Immunzellen sie an. Botenstoffe werden ausgeschüttet, Antikörper gebildet und die Erreger bekämpft. Bis die Abwehr die Sache im Griff hat, dauert es einige Tage“, so Expertin Männel. Kommt es zu einer weiteren Infektion mit diesem Erreger, würden spezialisierte Gedächtniszellen die Keime sofort als „bekannt“identifizieren und sie viel schneller bekämpfen. Bei Rhinoviren aber klappt dieses System nicht. Sie verändern sich ständig, vor allem ihre äußere Hülle. Die Abwehrzellen erkennen sie nicht und das Analyse- und Bekämpfungsprogramm des Körpers startet von Neuem. Mit der Folge, dass wir wieder etwa eine Woche lang krank sind.
Hinzu kommt noch: „Rhinoviren treten in etwa 160 verschiedenen Varianten auf, die dann auch noch kontinuierlich mutieren“, sagt Michael Freitag, Professor für